Meerbusch Thriller-Lesung schafft Zuhörer-Rekord in Osterath

Meerbusch · Jörg Isringhaus las vor 60 Zuhörern aus seinem druckfrischen Roman "Ein fremder Feind" bei Mrs Books

 Maxi von Zittwitz begrüßte am Mittwochabend Schriftsteller Jörg Isringhaus in ihrer Osterather Buchhandlung. Er las aus seinem neuen Roman.

Maxi von Zittwitz begrüßte am Mittwochabend Schriftsteller Jörg Isringhaus in ihrer Osterather Buchhandlung. Er las aus seinem neuen Roman.

Foto: Dackweiler

Zwei nicht zu unterschätzende Gegner hatte Schriftsteller Jörg Isringhaus bei der Premierenlesung seines neuen Romans "Ein fremder Feind" bei "Mrs Books" am Mittwochabend: das Halbfinal-Spiel von Dortmund gegen Real Madrid — und das laue Biergartenwetter. Trotzdem strömten mit annähernd 60 Besuchern so viele Zuhörer wie noch nie zur Lesung in die Osterather Buchhandlung.

Vor drei Jahren hatte der 52-jährige Historiker sein Erstlingswerk vorgelegt: "Unter Mördern", ein Thriller, der am Vorabend des Zweiten Weltkriegs spielt und eine Mischung aus Fakten und Fiktion bildet. Der neue Roman ist zwar keine Fortsetzung, doch bleibt sich Isringhaus mit dem gut recherchierten historischen Hintergrund treu: Um reale Fakten knüpft er eine spannende Handlung und interessante Figuren.

Zu Beginn der Lesung berichtete der Autor darüber, wie es ist, einen Roman zu verfassen. "Bei dem ersten Buch ist das so: Man schreibt so vor sich hin, ist gelassen, weil man ja selbst niemals glaubt, dass da ein Buch draus wird." Dann finde sich plötzlich ein Verlag, der das Manuskript druckt — ganz ohne Stress für den Autoren. "Beim zweiten Buch ist alles anders: Da hat man nämlich einen Abgabetermin." Vor Sorge, den nicht einhalten zu können, habe er sich erst mal in einer Art Schockzustand drei Monate zurückgelehnt, berichtete Isringhaus. "Dann bin ich plötzlich sehr nervös geworden — und am Ende war ich etwas übernächtigt."

477 Seiten ist sein Werk stark. Isringhaus, Redakteur der Rheinischen Post, las einzelne Abschnitte — von der Begegnung der realen Figur Otto Schulz Kampfhenkel mit Indianern am Amazonas, geschildert durch die Augen eines erfundenen Wegbegleiters — Heinrich Hansen. Der tauchte auch in einer späteren Action-Szene des Thrillers auf — als giftpfeilpustender Anhänger Hermann Görings. Eindrucksvoll las Isringhaus, wie dem Gestapo-Gründer bei einer privaten Filmvorführung Tränen der Rührung auf seine Uniform tropften — und nannte dann den Filmtitel: "Vom Winde verweht". Die Besucher applaudierten begeistert.

"Ein fremder Feind", 477 Seiten, Aufbau-Verlag, 9,99 Euro.

(mrö)
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