Senioren-Weltmeisterin aus Meerbusch 69-Jährige krönt sich zur Tennis-Königin

Meerbusch · Reinhilde Adams war bei der Tennis-Weltmeisterschaft der „Super Seniors“ auf Mallorca die erfolgreichste Teilnehmerin. Die Lank-Latumerin räumte drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille ab.

 Auch im Jubeln ist Reinhilde Adams Spitzenklasse.

Auch im Jubeln ist Reinhilde Adams Spitzenklasse.

Foto: RP/Adams

Reinhilde Adams kann ihr Glück noch immer kaum fassen. „Für mich war es, als wären Ostern und Weihnachten auf einen Tag gefallen“, berichtet die Lank-Latumerin, die sich jetzt bei der Tennis-Weltmeisterschaft der „Super Seniors“ auf Mallorca als neue Tennis-Königin gekrönt hat. Mit drei Goldmedaillen und einer Silbermedaille im Gepäck kehrte sie am Montag, 25. Oktober, von den Titelkämpfen auf Mallorca zurück.

„Ich bin überglücklich, auch wenn ich immer noch nicht ganz realisiert habe, was da in den vergangenen beiden Wochen überhaupt passiert ist“, erzählt die frisch gebackene Dreifachweltmeisterin, die in rund zwei Wochen ihren 70. Geburtstag feiert und deshalb erstmals bei dem Turnier in der Altersklasse Ü70 antreten durfte.

 Reinhilde Adams (69) aus Lank-Latum hat im Mannschaftswettbewerb, im Mixed und in der Einzel-Konkurrenz den Weltmeistertitel geholt.

Reinhilde Adams (69) aus Lank-Latum hat im Mannschaftswettbewerb, im Mixed und in der Einzel-Konkurrenz den Weltmeistertitel geholt.

Foto: RP/Adams

Alles begann in der ersten Turnierwoche mit dem Titelgewinn im Mannschafts-Wettbewerb (wir berichteten). Mit fünf klaren Siegen aus fünf Matches führte sie die DTB-Auswahl als Nummer eins zu Gold. „Damit hatte ich mein großes Ziel schon erreicht“, erzählt Adams. Der Teamerfolg hat sie dann anscheinend mächtig beflügelt. In der Einzel-Konkurrenz setzte sie ihre beeindrucke Machtdemonstration fort und gab auch in diesen fünf Matches keinen einzigen Satz ab.

In den ersten beiden Runden setzte sich Adams mühelos gegen die Österreicherin Esther Gutmann (6:1, 6:0) und die Italienerin Pinuccia Sacchi Caridi (6:0, 6:0) durch. Ihre einzige Begegnung, in der ihre Gegnerin halbwegs mithalten konnte, war im Viertelfinale die Französin Denise Hugard. „In diesem Spiel war ich sehr aufgeregt, weil ich wusste, dass ich mit einem Sieg die Bronzemedaille sicher haben würde“, sagt Adams. Nach gewonnenem erstem Satz im Tie-Break (7:2) legte sie ihre Nervosität jedoch ab und entschied den zweiten Durchgang mit 6:3 für sich – danach war die Meerbuscherin nicht mehr zu stoppen. Im Halbfinale behielt sie mit souverän 6:1, 6:1 gegen die Chilenin Leyla Musalem die Oberhand, im Endspiel bezwang sie ihre deutsche Landsfrau Heide Froeysok ebenso deutlich mit 6:3, 6:0.

Adams‘ Teilnahme an der Mixed-Konkurrenz stand lange Zeit auf der Kippe. Denn ihren eigentlichen Partner, Bruno Renoult, plagte eine Schulterverletzung. Da sich aber auch die Spielpartnerin von Jairo Velasco Ramirez verletzt hatte, trat Adams kurzerhand gemeinsam mit dem Spanier an. Obwohl sich beide zuvor nur flüchtig gekannt hatten, bildeten sie auf dem Platz schnell eine Einheit. Dank eines 6:2, 6:0-Siegs gegen Gutmann/Gutmann aus Österreich und eines kampflosen Erfolgs gegen Caridi/Cianci aus Italien zogen sie ins Endspiel ein, das sie gegen Marie Ghisolfi/Daniel Montel aus Frankreich klar mit 6:2, 6:1 gewannen – damit war der der dritte WM-Titel für Adams perfekt.

Ihren vierten verpasste sie im Damen-Doppel an der Seite von Rotraut Spriess nur denkbar knapp. Erst im Endspiel mussten die beiden sich Liane Byrson/ Heidi Eisterlehner (USA/Deutschland) unglücklich mit 6:1, 2:6, 8:10 geschlagen geben. Allzu lange grämte sich Adams darüber aber nicht. „Ich habe dreimal Gold und einmal Silber gewonnen. Es wäre doch verrückt, wenn ich mich unter diesen Umständen über meine einzige Niederlage ärgern würde.“

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