Tennis Open Meerbusch 2020 Ein Grand-Slam-Sieger schlägt in Büderich auf

Meerbusch · Kevin Krawietz gewann 2019 die French Open im Doppel und spielt nun bei den Tennis Open Stadtwerke Meerbusch. Dort ist er aber nicht einmal unbedingt der Top-Favorit, wie der Turnierdirektor berichtet.

 Kevin Krawietz spielt beim Tennisturnier in Meerbusch mit.

Kevin Krawietz spielt beim Tennisturnier in Meerbusch mit.

Foto: dpa/Matthias Balk

Ein Grand Slam-Sieger ist nicht alle Tage in Meerbusch anzutreffen. Und schon gar nicht einer, dessen große Karriere in Büderich begann. Mit Kevin Krawietz kommt aber heute ein Tennisspieler ins TeReMeer Sportressort am Eisenbrand, auf den genau das zutrifft. Es war das Jahr 2017, als sich der 1,88 Meter-Mann beim damaligen „Bucher Reisen Grand Prix“ auf der Anlage von Grün-Weiß-Rot Büderich erstmals mit Michael Mies zusammentat und Doppel spielte. Das harmonierte von Anfang an so prächtig, dass sich Krawietz und Mies den Turniersieg sicherten und beschlossen, fortan verstärkt gemeinsame Wege zu gehen.

Was folgte, waren unter anderem die Challenger-Siege in Eckental, Sibiu (Rumänien), Rom und Genua (Italien), Almaty (Kasachstan), Aix en Provence (Frankreich), Heilbronn, die Erfolge bei den 250er-Turnieren in New York (USA), Marbella (Spanien) und Antwerpen (Belgien) sowie das Achtelfinale in Wimbledon, das Halbfinale bei den US Open und der bisher alles überstrahlende Erfolg: Der Triumph bei den French Open im vergangenen Jahr.

Jetzt ist Krawietz am Geburtsort des Erfolgsdoppels zurück. Vom 9. bis 12. Juli spielt der deutsche Davis Cup-Spieler das Halbfinale der nationalen „Tannenhof Resort German Men’s Series“, die der Deutsche Tennis Bund (DTB) als Ersatz für die coronabedingt ausgefallenen internationalen Turniere ins Leben rief. Und weil das Grand-Slam-Turnier in Paris wegen der Pandemie in diesem Jahr erst Ende September gespielt werden kann, kommt Krawietz somit als amtierender French-Open-Champion nach Meerbusch.

Und doch sieht Turnierdirektor Marc Raffel die Nummer neun der Doppel-Weltrangliste nicht als Favoriten an. „Eine Prognose ist wahnsinnig schwer“, meint Raffel. „Aber ich glaube, wenn Maximilian Marterer sein Potenzial voll ausschöpfen kann, gewinnt er. Immerhin war Maxi schon mal auf Weltranglistenplatz 45 notiert.“ Marter hatte aber verletzungsbedingt ein „Seuchenjahr“ 2019 gespielt und ist im internationalen Ranking gehörig nach unten gerauscht. Auch Marterer ist in Meerbusch kein Unbekannter, stand er doch 2016 im Finale des Challenger Turniers.

Sowieso haben sich einige weitere bei GWR bekannte Gesichter ins Halbfinale der German Men’s Series gespielt. „Daniel Masur war 2016 bei uns Halbfinalist, Oscar Otte hat bereits mehrfach am Hülsenbusch aufgeschlagen“, erläutert Raffel.

Neben Krawietz (Weltrangliste Doppel 13), Masur (WR 250), Marterer (WR 376) und dem deutschen Meister 2015 Otte (WR 217) haben sich auch Cedrik Marcel-Stebe (WR 133), Yannik Hanfmann (WR 143), Yannik Maden (WR 149) und Mats Rosenkranz (WR 540) für das German Men`s Series Vorschlussrundenturnier in Meerbusch qualifiziert. Ursprünglich waren 36 deutsche Tennisprofis in acht Gruppen mit je vier Spielern gestartet, um sich die Teilnahmeberechtigung für das Finale (24. bis 26. Juli) in München zu qualifizieren.

Auch in Meerbusch werden aus den acht Tennisprofis zwei Vierergruppen gebildet, die im System „Jeder gegen Jeden“ die jeweils beiden besten ermitteln. Die zwei besten Spieler jeder Gruppe sind für das Finalturnier in der bayerischen Landeshauptstadt München qualifiziert.

Die Spieler kennen sich untereinander sehr gut und wissen, was die jeweils anderen so drauf haben. Beispielsweise Krawietz hat auch auf der weltumspannenden Tennistour bereits mit Hanfmann, Marterer und Masur Doppel gespielt. Da lernt man sich gut kennen. Kein Wunder also, dass Raffel hochklassige und spannende Matches verspricht. „Es wird meist auf die Tagesform ankommen“, konstatiert der Turnierdirektor. Wer schon vor dem offiziellen Turnierbeginn schauen möchte, was die Teilnehmer so drauf haben, kann am heutigen Mittwoch ab 12 Uhr zum öffentlichen Training gehen. Allerdings ist der Zugang coronabedingt nur für maximal 100 Zuschauer zugelassen.

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