Meerbusch Tempo 30: Strümp hofft auf Bundesregierung

Meerbusch · Der Strümper Bürgerverein fordert seit Jahren, auf der Xantener Straße Tempo 30 einzuführen. Ein neuer Vorstoß der Bundesverkehrsministeriums weckt Hoffnung. Der Verein "Kleene Strömper" will eine Bürgerversammlung einberufen.

 Wolfgang Möller (l.) und Karl-Heinz Rütten an der Xantener Straße in Strümp. Ihr Wunsch: endlich Tempo 30 für die Straße. Ihr neuer Hoffnungsträger ist Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Wolfgang Möller (l.) und Karl-Heinz Rütten an der Xantener Straße in Strümp. Ihr Wunsch: endlich Tempo 30 für die Straße. Ihr neuer Hoffnungsträger ist Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Foto: Ulli Dackweiler

Die Xantener Straße in Strümp verleitet geradezu zu schnellem Fahren. Von der Autobahn A 44 führt sie mitten durch den Meerbuscher Ortsteil Strümp. Die Interessengemeinschaft "Kleene Strömper", eine Bürgerinitiative, wirbt seit Jahren dafür, auf der Strecke innerorts Tempo 30 statt wie bisher Tempo 50 einzuführen - bisher ohne Erfolg. Der neue Plan der Bundesregierung sieht vor, die Einführung von Tempo 30 auf Bundes- und Landesstraßen zu erleichtern. Bei der Xantener Straße (L 137, ehemals B222) handelt es sich um eine Landesstraße. "Die Pläne der Bundesregierung sind für uns eine große Chance", sagt Karl-Heinz Rütten, Vorstandsmitglied der "Kleene Strömper".

Geplant ist jetzt eine Bürgerversammlung im Seniorenheim Meridias (Rütten: "Da ist man nah am Ort des Geschehens"), bei der die Forderung nach Tempo 30 untermauert werden soll. Das Blindenzentrum und die Meridias unterstützen diese Bemühungen. Auf 50 bis 60 Teilnehmer hoffen die "Kleene Strömper".

Gewünscht wird eine Tempo-30-Zone von der Kreuzung Xantener Straße/Schlossstraße im Norden bis in Höhe Hausnummer 77 im Süden. "Das würde die Innenbereiche des Dorfes vom Verkehr abschotten", sagt Wolfgang Möller als Vorsitzender der "Kleene Strömper".

Zuletzt hatte 2014 NRW-Verkehrsminister Michael Groschek das Ansinnen der "Kleene Strömper" noch abgewiesen. Die Straßenverkehrsordnung sehe eine auf eine gesamte Ortsdurchfahrt ausgedehnte Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h weder auf Straßen des überörtlichen Verkehrs noch auf Vorfahrtsstraßen vor, hieß es damals in der Begründung. Die Strümper verweisen auf Gegenbeispiele wie die Kölner Straße in Fischeln.

Immer wieder geschehen an der Xantener Straße schwere Unfälle, 2014 gab es am südlichen Ortseingang sogar einen tödlichen Unfall. Die Bürger fühlen sich so machtlos, dass sie sogar schon eigenhändig Zebrastreifen auf die Straße gemalt haben. Wolfgang Möller hofft, dass die Landesbehörde Straßen NRW reagiert: "Die Beziehung von Meerbusch und Straßen NRW ist ein Nichtverhältnis", sagt Möller. "Der Verkehr verlagert sich sogar schon auf die Spielstraßen", warnt er. Er beklagt auch, dass das politische Gewicht Strümps im Meerbuscher Rat nicht groß genug sei. "Wir haben kein Strümper Ratsmitglied. Andere Dörfer haben mehr Einfluss." Hilfreich bei der Einführung von Tempo 30 wäre für ihn auch weiterhin ein Kreisverkehr im Bereich der Kreuzung Xantener Straße/Schlossstraße. "Wenn man von der Autobahn kommt, fährt man erst einmal Tempo 100. Ein Kreisverkehr würde dies automatisch bremsen." Möller verweist dabei auf die Unfallgefahr im Bereich des Apfelparadieses.

Leserforum: Wie ist Ihre Meinung? Würden Sie Tempo 30 auf der Xantener Straße im kompletten Ortskern Strümp begrüßen? Mailen Sie an meerbusch@rheinische-post.de.

(RP)
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