Natur in Meerbusch Blühendes Paradies am Rand von Osterath

Osterath · Beim Tag der Offenen Gartenpforte haben viele Besucher den parkähnlichen Garten der Familie Jentjens bewundert und sich Tipps für den eigenen Garten geholt. Wo sich früher das Betonwerk Schmitz befand, wachsen und blühen heute Früchte, Gemüse, Bäume und Blumen.

 Vera und Jupp Jentjens haben ihren Garten mit viel Liebe und Fachkenntnis gestaltet.

Vera und Jupp Jentjens haben ihren Garten mit viel Liebe und Fachkenntnis gestaltet.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Ein Naturidyll, das kaum jemand in Meerbusch vermutet, hatte zum Tag der offenen Gartenpforte für Besucher geöffnet. Versteckt hinter Häusern an der Krefelder Straße liegt die grüne Lunge der Familie Vera und Jupp Jentjens. Ein Areal von 4,5 Hektar, das zum Träumen verführt. Wo früher das Betonwerk Schmitz war, wächst und blüht es nun, dass es eine Freude ist.

„Traumhaft ist das hier. So eine Blumenvielfalt“, schwärmten etwa Marlies Schümann und Tochter Julia Britten. „Auch wir sind leidenschaftliche Gärtner und nehmen gerne ein paar Anregungen mit.“ Nach einem Rundgang ließen die beiden Frauen die Eindrücke auf sich wirken. „Blumen, Landschaft und Sonne, was will man mehr?“ Sichtlich genossen sie den Nachmittag inmitten der bunten Vielfalt.

Die Gartenlandschaft der Jentjens teilt sich in drei Bereiche auf: ein schattiger Baumbereich, ein Naschgarten und der Ziergarten, der sich bis zum großen See erstreckt, auf dem ein Tretboot in Form eines weißen Schwans dümpelt. Den größten Bereich dominiert ein alter Baumbestand aus Mammutbäumen, Eschen, Zedern, Weißbirken, Eichen und mehr. Dazwischen gibt es Farbtupfer in Form von Kletterrosen, Lavendel und Gartenaccessoires, die sich in das Grün des Blätterwalds einfügen. „Unter der dünnen Erdschicht ist hier Beton. Da ist es schwierig, etwas ‚Schönes‘ zu pflanzen“, erklärt Vera Jentjens, die das Gelände vor sieben Jahren übernahm. Die Gartenfachfrau hat daher rund um die Bäume Hügel modelliert, die mit Farn und Storchenschnabel bepflanzt sind. Dazu hat sie ausgefallene Bäume gesetzt, wie den Lederhülsenbaum, Hängebuchen oder den Teufelskrückstock. Der Taschentuchbaum lockt mit großen weißen Blättern. Dazwischen liegen malerisch morsche Baumstämme. Bienen summen rund um mehrere Bienenstöcke.

 Deko-Artikel aus Keramik, Ton und Metall ergänzen die Natur.

Deko-Artikel aus Keramik, Ton und Metall ergänzen die Natur.

Foto: Angelika Kirchholtes

Nahrung finden sie reichlich. Der Naschgarten nebenan ist erst vor kurzem fertig geworden. Das ist ein Nutzgarten, der nicht nur dem Gaumen, sondern auch dem Auge viel zu bieten hat. Die ersten schwarzen Johannisbeeren können schon bald gepflückt werden, während die kleinen Äpfelchen noch wachsen müssen. Erdbeeren, Himbeeren und Rharbarber geben eine leckere Rote Grütze ab – vielleicht mit Minzblättchen dekoriert. Das alles wächst dort gut abgestimmt nebeneinander: Zucchini neben Zwiebeln. Tomaten vor Hollunder, die Bohnen ranken sich an Stangen empor, die in Zeltform zusammengestellt sind.

„Wir genießen den Rundgang ganz intensiv“, erzählten Manfred und Martina Wurow. Sie wollten nach der langen Zeit der Corona-Beschränkungen diese Gelegenheit als eine der ersten wahrnehmen. „Vielleicht ist sogar die ein oder andere Anregung für unseren eigenen, viel kleineren Garten mit dabei.“ Auch Jutta Führmann hoffte, dass sie von diesem Ausflug nach Osterath durchaus einige Inspirationen mitnehmen könnte, da sie gerade einen eigenen Garten anlegt. „Ein richtiges Idyll ist das hier“, schwärmte ihre Freundin Carola Kessler. Das man kaum so dicht an einer viel befahrenen Straße vermuten würde.

Im offenen Bereich des Ziergartens sind besonders die Blühpflanzen zuhause. Rosen, Lilien, Lavendel, Kornblumen und Geranien blühen um die Wette. Stilsicher hat Vera Jentjens die Natur mit Deko-Artikeln aus Keramik, Ton und oxidiertem Metall ergänzt. „Bezaubernd schön ist es hier, einfach ein Paradies“, sagten Gisela Arndt und Birgit Höhner, die gemeinsam über das Areal schlenderten. Der Tag der offenen Gartenpforte war für das Ehepaar Jentjens ein Erfolg: Insgesamt 120 Besucher waren allein bis zum Mittag in ihrem Garten. „Ich freue mich darauf, wenn ich bald auch wieder Waldkindertage für Kitas oder Führungen für Gruppen machen darf“, sagte Vera Jentjens, während sie den 60 Jahre alten „Grünen Heinrich“ aus der Garage fuhr. Der alte Traktor sei immer wieder eine Attraktion für die Kinder.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort