Meerbusch Strümper Unternehmen setzt auf Papier

Meerbusch · Seit 1996 werden im Unternehmen W. Hinderer GmbH von Strümp aus die Fäden gezogen. Von dort gibt es Kontakte zu Kunden in 26 Ländern. In diesem Jahr feiern die 30 Mitarbeiter das 60-jährige Bestehen

 Freuen sich aufs Jubiläum (v.l.): Geschäftsführer Wolfgang Dietrich, Wolfgang Hinderer und Michael Tobin.

Freuen sich aufs Jubiläum (v.l.): Geschäftsführer Wolfgang Dietrich, Wolfgang Hinderer und Michael Tobin.

Foto: Privat

Niemand weiß besser als Wolfgang Hinderer, unter welchen Problemen die Papierbranche leidet. "Der Bedarf ist in den vergangenen fünf Jahren um cirka fünf Prozent zurückgegangen", bestätigt der Geschäftsführer der W. Hinderer GmbH.

Das seit 1996 in Strümp ansässige Unternehmen hat 2012 den bisher höchsten Umsatz erzielt. Das ist einer über mehrere Jahre erfolgten Umschichtung von einer Handelsagentur in ein serviceorientiertes, auch als Mittler zwischen Papierfabriken und Kunden auftretendes Handelsunternehmen gelungen. "Ein anderer Grund für den Umsatzrekord liegt in der internationalen Ausdehnung, die wir seit Jahren verfolgen", erklären Michael Tobin und Wolfgang Dietrich, die neben dem 78-jährigen Wolfgang Hinderer als Geschäftsführer die Fäden in der Hand halten.

Der Erfolg wird auch eine Rolle spielen, wenn sie und die 30 Mitarbeiter in diesem Jahr das 60-jährige Bestehen des Unternehmens feiern. Schließlich hat das in mehreren Sprachen versierte Mitarbeiterteam großen Anteil daran, dass Hinderer als "Partner für Papier" heute als ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 85000 Tonnen Papier dasteht. 1954 in Düsseldorf gegründet, wird von Meerbusch aus Kontakt zu Kunden in 26 Ländern weltweit gepflegt. Wie sehr das Unternehmen dabei auf eine nachhaltige Forstwirtschaft beziehungsweise Waldbewirtschaftung achtet, beweisen die Zertifizierungen mit den Siegeln FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC "Chain-of-Custody" (Produktkette). Außerdem wurde Wolfgang Hinderer 2008 als Präsident der Internationalen Union der Handelsvertreter und Handelsmakler (IUCAB) mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er bringt sich nur noch sporadisch in die Abläufe des Hinderer-Papierhandels ein. Aber er kennt die Chancen und Risiken, die die Globalisierung für den weltweiten Markt mit sich bringt: "Unsere Kunden sind oft viele tausende Kilometer von uns entfernt und haben eine andere Sicht auf die Dinge, als wir in Europa." Die Ware, bis zu 5000 Tonnen, lagert an Standorten in Europa. Von der Zentrale aus — es gibt in Strümp weder Produktion noch ein Lager - werden die kompletten Abläufe gesteuert. "Aber an vorderster Stelle wird verkauft — möglichst kosteneffektiv und risikoarm", betonen Michael Tobin und Wolfgang Dietrich. Die Geschäftsführer werden den im europäischen Ausland wachsenden Markt im Auge behalten: "Dort wird zurzeit die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet. Ein weiterer Ausbau erfolgt Schritt für Schritt." Die Hinderer GmbH sei gut aufgestellt, um die Erfolgsgeschichte auch in den kommenden Jahrzehnten weiter zu schreiben zu können.

(mgö)
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