Meerbusch Strümper Berg bleibt offen

Düsseldorf · Mehrheitlich lehnten die Politiker im Bau- und Umweltausschuss den Einsatz von Pollern zur Beruhigung der Straße Strümper Berg ab. Die CDU fürchtet eine Verlagerung des Verkehrs, die Verwaltung warnt vor einem Präzedenzfall.

Wütend und enttäuscht verlassen die Anwohner der Straße Strümper Berg den Sitzungssaal. Ihre Wünsche, die Straße abzupollern, damit der Durchgangsverkehr draußen bleibt, hat die Politik nicht aufgenommen. Das führe nur zu einer Verlagerung des Verkehrs, hatte Mike Kunze für die CDU-Fraktion argumentiert. Dann würde der Verkehr in die umliegenden Straßen abgelenkt.

Dass er auch den Hubertusweg (Sackgasse) als mögliche Ausweichstrecke auflistete, trug Kunze den Vorwurf ein, er kenne sich nicht aus und "rühme sich lediglich" mit Ortskenntnissen, so Henning H. Ohlsson, der selbst an dieser Straße wohnt. Er hob besonders das Engagement der Grünen hervor, die sich die Lage zumindest vor Ort angesehen hätten. Ohlsson (Chef von Epson Deutschland), warb mit Unterstützung von Heinz Ruyter (Bündnis 90/Die Grünen) weiter für die Pollerlösung, da viele Autofahrer den Strümper Berg als Abkürzung von Ilverich (A 44) nach Strümp nutzen würden.

Doch bei der CDU und auch bei der Verwaltung stieß der Epson-chef auf taube Ohren. Planungsdezernent Dr. Just Gérard warnte davor, ohne rechtliche Grundlagen einen Präzedenzfall zu schaffen. "Es gibt keine gutachterliche Stellungnahme, auch nicht von der Polizei, die den Einsatz von Pollern rechtfertigen würde", so Gérard. "Eine Abpollerung wäre eine rein politische Entscheidung", so der Dezernent.

Der Vorschlag des FDP-Ratsherrn Dr. Bernd Schumacher, der "durchaus politisch werden will" und die Straße zumindest so lange absperren möchte, bis der Kreisverkehr an der Xantener-/Forststraße/Bergfeld gebaut sein würde, wurde abgelehnt. Geprüft wird nun, ob ein Rechtsabbiegeverbot von der Straße Bergfeld in den Strümper Berg möglich sein könnte. Darüber müsse die Straßenverkehrsbehörde befinden. Mehrheitliche Zustimmung fand die kleine Variante, Baumscheiben (drei) und Grünbeete (zwei) an der Straße anzulegen, damit die Fahrbahn enger wird. Dadurch wäre sie nicht mehr so attraktiv für Autofahrer, die eine schnelle Abkürzung suchen.

Für ein Durchfahrtverbot/Anlieger frei-Schild gab es keine Mehrheit. Denn diese Regelung müsse ständig überprüft werden, damit sie ihren Zweck erfülle.

(RP)
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