Meerbusch Streit um neuen Pennymarkt

Düsseldorf · Die Pläne für einen Pennymarkt neben Aldi am Hessenweg in Büderich werden konkret. Anwohner prüfen eine Klage dagegen. Ein Backshop im Markt soll auch sonntags öffnen dürfen, allerdings nur von 9 bis 12 Uhr.

Am geplanten Pennymarkt scheiden sich die Geister. Zum zweiten Mal beschäftigte sich jetzt der Planungsausschuss mit dem Supermarkt, der auf einer Brache am Hessenweg in Büderich-Süd entstehen soll.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es bereits eine Aldi-Filiale. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung hatte der Investor, die Kubus GmbH, diverse Änderungen vorgenommen. Der Mehrheit aus CDU und Grünen reichte das aus. FDP und SPD sowie eine Eigentümergemeinschaft von Westfalenstraße und Römerweg lehnen den Entwurf jedoch ab.

Nun soll der Plan öffentlich ausgelegt werden. Das heißt, Betroffene haben einen Monat lang Zeit, Einwände zu erheben, die wiederum die Politik prüfen muss.

Auf der ehemaligen Mülldeponie ist ein gut 800 Quadratmeter großer Pennymarkt plus 40-Quadratmeter-Backshop geplant. Speziell der Backshop sorgt für Kritik. In der neuen Planung wurde er um 90 Grad gedreht und befindet sich nun unter dem Vorfach des Marktes.

Eine Mehrheit aus CDU, Grünen und UWG legte fest, dass der Markt jeweils um 21.45 Uhr schließen muss, und dass der Backshop sonntags lediglich von 9 bis 12 Uhr öffnen darf. FDP und SPD hatten sich mit weiter gehenden Anträgen, den Backshop sonntags ganz zu schließen und dem Markt nur Öffnungszeiten bis 20 Uhr zu gestatten, nicht durchsetzen können.

Der Investor sagte zu, die Höhe des Zauns um das Gelände von 80 Zentimeter auf einen Meter zu erhöhen. Dieser soll Jugendliche davon abhalten, abends und sonntags auf dem Parkplatz lautstark Fußball und Hockey zu spielen. Außerdem will der Investor für Leichtlaufrollen an den Einkaufswagen sorgen.

SPD und FDP haben grundsätzliche Probleme mit der Größe des Supermarktes. "Der Markt an dieser Stelle würde das Deutsche Eck schwächen. Der Lärm durch Liefer-Lkw könnte für Anwohner unzumutbar werden", meinte SPD-Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes. FDP-Ratsherr Klaus Rettig unterstrich, dass die Liberalen die "Ballung von Supermärkten außerhalb des Büdericher Zentrums" ablehnten. Anwohner fürchten vor allem Lärm. Eine Sonntagsöffnung des Backshops wollen sie nicht hinnehmen. Sie prüfen nun eine Klage.

CDU-Fraktionschef Werner Damblon gab zu bedenken, dass der Pennymarkt gegenüber den Nachbarn als Lärmschutzriegel zum Aldimarkt wirken würde: "Bis jetzt trifft der Lärm von Aldi die Anwohner ungeschützt. Das wird dann besser". Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters hält die Lösung für "nicht die optimalste, aber akzeptabel", da das Gebiet entwickelt werde.

(RP)
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