Nächtliche Abschaltung Energiesparen bei Straßenlaternen?

Meerbusch · Die Stadt soll das Sparpotenzial für nächtliches Abschalten der Straßenbeleuchtung ermitteln. Bereits 2006 hat es ein solches Projekt bereits gegen, damals hatten sich aber viele Bürger unsicher gefühlt.

 2020 ließ die Stadt neue LED-Strahler montieren, die die Pfarrkirche St. Stephanus beleuchten.  Foto: Stadt Meerbusch

2020 ließ die Stadt neue LED-Strahler montieren, die die Pfarrkirche St. Stephanus beleuchten. Foto: Stadt Meerbusch

Foto: Stadt meerbusch/Stadt Meerbusch

Noch nie war der Druck, Energie zu sparen, so groß wie heute. Die beiden Ratsfraktionen der Grünen hatten deshalb im Umwelt- und Bauauschuss beantragt, dass die Stadt das Einsparpotenzial ermittelt, das durch das nächtliche Abschalten oder die Reduzieren der Straßenbeleuchtung entstehen kann. Für den Fall, dass sich mindestens 20 Prozent der Energie einsparen lässt, sollte die Stadt dies während der Energiemangellage umsetzen, so die Forderung. Von der Maßnahme sollten die Hauptverkehrsachsen ausgeschlossen sein.

Hans-Werner Schoenauer von der CDU erklärte, seine Partei würde dem ersten Punkt – der Ermittlung des Sparpotenzials – folgen. Bei der Frage der Umsetzung wolle man dann erst einmal sehen, welche Maßnahmen möglich seien.

Daniel Hartenstein vom Fachbereich Straßen und Kanäle erklärte, die Stadt sei erst noch dabei eine Datenbank zu erstellen, in der die Zahl der Leuchten mit der entsprechenden Wattzahl erfasst sei. Diese sei bislang nicht vorhanden, weil die Menge der Straßenbeleuchtung nach und nach gewachsen sei. Hartenstein erinnerte daran, dass die Stadt 2006 die Beleuchtung nachts abgeschaltet hatte. Daraus hatte sich eine Einsparung von 12,5 Prozent ergeben. Weil sich viele Bürger damals unsicher gefühlt hatten, wurde die Maßnahme von der Stadt wieder aufgehoben.

Bei einer aktuellen Nachtabschaltung, so Hartenstein, würde er von einer Ersparnis in Höhe von 11,6 Prozent ausgehen. Allerdings ließe sich die Beleuchtung nicht per Knopfdruck abschalten. Sollte es einen Beschluss zur nächtlichen Abschaltung geben, müsse man für diese Funktion nachrüsten. Für die Lieferzeit einer entsprechenden Bestellung veranschlagte Hartenstein etwa vier Wochen. Für die gesamte Umrüstung rechne er mit anderthalb bis drei Monaten. Er wies darauf hin, dass bei den vorhandenen LED-Leuchten der Stadt bereits jetzt das Licht in der Zeit von 22 bis 5 Uhr gedimmt werde.

Andreas Wagner von Die Fraktion regte an, wenn Leuchten umgerüstet werden sollten, direkt Bewegungsmelder zu installieren. Friedhelm Rippers, zuständig bei der Stadtverwaltung für die Straßenbeleuchtung, erklärte, Bewegungsmelder seien mit erheblich höheren Kosten verbunden. Bislang gebe es dabei keine Erfahrungswerte. „Das ist die Zukunft.“

Der Klima-, Umwelt- und Bauausschuss beschloss einstimmig, dass die Verwaltung prüfen möge, welches Einsparpotzenzial eine Nachtabschaltung bietet.

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