Meerbusch Strafgeld für Nachtlandungen?

Düsseldorf · Bei der Hauptversammlung des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" unterstrich NRW-Verkehrsstaatssekretär Horst Becker, die Regierung peile ab 2014 eine deutliche Erhöhung der Gebühren für Nachtlandungen an.

BÜDERICH "Wir haben einen Erfolg erzielt – das ist aber nur ein erster Schritt", sagte Christoph Lange, Vorsitzender des Meerbuscher Vereins "Bürger gegen Fluglärm". Aufgrund der Bemühungen dieses Vereins sowie des Parlamentarischen Staatssekretärs im NRW-Verkehrsministerium, Horst Becker, und von Abteilungsleiter Oliver Wolff legt der Flughafen Düsseldorf nun wöchentlich seine Betriebszeiten offen. Damit sei mehr Transparenz geschaffen worden, meint Lange.

Rund 100 Mitglieder und Interessierte fanden sich auf der Jahreshauptversammlung des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" in der Gaststätte "Grotenburg's Börker Brauhaus" in Büderich ein. Dabei war als Hauptgast Staatssekretär Horst Becker (Grüne) vor Ort und stellte die Bemühungen der Landesregierung vor. Die Schaffung von mehr Transparenz bei den Betriebszeiten sei "erst der Anfang".

Einen weiteren wichtigen Schritt sieht Becker darin, das so genannte Hamburger Modell einzuführen. Danach erhöhen sich die Kosten für Nachtlandungen – unter denen Anwohner der Einflugschneisen wie in Büderich besonders zu leiden haben – deutlich. "Progressiv zu den Verspätungen werden die Gebühren exorbitant teurer. In Hamburg hat es sich bewährt", so Becker. "Da sehe ich uns aktuell in guten Gesprächen, dass es ab 2014 klappt".

Mit diesen Nachrichten erfreute der Staatssekretär nicht nur die Mitglieder des Vereins "Bürger gegen Fluglärm", sondern ebenso Bürgermeister Dieter Spindler, der auch der Vorsitzende der Fluglärmkommission ist. Christdemokrat Spindler merkte an, die Betroffenen würden nun eine bessere Unterstützung bekommen, und es gäbe "Hoffnung unter der neuen Regierung".

Dem konnte der Meerbuscher Oliver Keymis (Grüne), Vizepräsident des Düsseldorfer Landtages, nur zustimmen: "Der politische Druck, den wir in den Koalitionsvertrag geschrieben haben, steht", sagte Keymis. Einen weiteren Punkt, auf den Staatssekretär Becker auf Anfrage des Vereins einging, war das Thema Lärmschutzzonen. Bei diesem Punkt sagte Horst Becker zu, die prognostizierten Werte des Flughafens mit den tatsächlichen Ist-Werten zu vergleichen. Wenn die gemessenen Werte abweichen würden, könnten diese genutzt werden, um eine Lärmschutzzonenausweitung in Angriff zu nehmen.

Generell bestärkten die beiden Politiker, den Verein "Bürger gegen Fluglärm" darin, den Widerstand gegen den nächtlichen Flugverkehr aufrecht zu halten. Protestler sollten ihren Unmut immer wieder bei Ansprechpartnern auf allen politischen Ebenen kundtun und nicht locker lassen.

(RP)
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