Meerbuscher Anwohner genervt Stau-Chaos durch Lkw auf Römerstraße

Einige Anwohner sehen sich zum Umziehen gezwungen. Sie leiden unter Lärm und Staub vom Verkehr, der an ihrer Haustür in Büderich vorbeizieht. Besonders die Lkw aus dem Neusser Gewerbegebiet sind ihnen ein Dorn im Auge.

 Ralf Klopsch und Nachbarin Karen Maier

Ralf Klopsch und Nachbarin Karen Maier

Foto: RP/Alice Nykin

Schon seit 38 Jahren wohnt Karen Maier (68) mit ihrem Mann Hans (70) an der Römerstraße – nun sehen sie sich gezwungen auszuziehen: Denn das Ehepaar leidet unter dem ständigen Verkehr direkt vor der Haustür. „Seit fast drei Jahren sind der Krach und der Geruch nicht mehr erträglich, vor allem an heißen Sommertagen. Unsere Garagenausfahrt ist andauernd versperrt wegen des Staus, der sich durch die ganze Straße zieht“, sagt Karen Maier. Stadt und Polizei ist das Problem bekannt. „Die Anwohner beschweren sich, aber keiner unternimmt etwas dagegen“, findet die Meerbuscherin. Jeden Morgen, Nachmittag und Abend bilden sich  lange Stauschlangen, die zahlreichen Autos machen es unangenehm, das Fenster zu öffnen, um zu lüften. Dennoch gelangt der Feinstaub in die Wohnung, sie müsse  alle zwei Tage putzen, sagt Maier. Auch aus der eigenen Garage auf die Straße zu fahren, ist zu den Stoßzeiten schwierig. Während des Feierabendverkehrs sei es für sie gar nicht möglich, mit dem Auto für einen kurzen Einkauf loszufahren.

Ihr Nachbar Ralf Klopsch (74), der ebenfalls schon seit Jahrzehnten an der Römerstraße wohnt, stimmt den Aussagen zu und nennt ein weiteres Problem: Außerhalb der Stoßzeiten rasten viele Autos über die Straße. Er sagt: „Unsere Straße ist eine Rennstrecke. Nicht mal Schulkinder können hier friedlich Fahrrad fahren. Wie schlimm muss es werden, bis gehandelt wird?“, fragt er.

Richtig schlimm wurde es, seitdem das Industriegebiet in Neuss gebaut wurde, erklärt Klopsch. Dazu komme, dass Anfang des Jahres das Halteverbot auf dem Abschnitt der Römerstraße vor ihrer Tür eingeführt wurde. Somit gebe es keine Hindernisse mehr, die den Lkw die Durchfahrt versperren. „Wir wissen nicht, was nun gemacht werden kann. Wir befürchten, bis etwas unternommen wird, ist der Schaden bereits zu groß“, sagt Karen Maier.

Alternativrouten könnten die Lösung sein, hoffen die Anwohner. „Es gibt andere Straßen, an denen die Lkw-Fahrer vorbeikommen. Vielleicht könnte man mit den Vorgesetzten sprechen und sie bitten,  auf der Hauptstraße zu fahren“, schlägt Maier vor. Das Problem sei aber, dass Navigationsgeräte den Fahrern einen Weg durch die Römerstraße empfehlen.

Wenn sich jedoch die Lage nicht verbessert, sehen die Nachbarn keinen anderen Ausweg als umzuziehen. Eigentlich wollen sie bleiben, die Lage sei bequem, die Nähe zu Discountern praktisch, erklärt Karen Maier. „Wir können nur hoffen, dass es besser wird.“ Die Stadtverwaltung war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort