Meerbusch Startschuss für neue Böhlersiedlung

Meerbusch · Der Planungsausschuss hat dem Rahmenplan für eine Neugestaltung der Böhlersiedlung zugestimmt. Sie soll deutlich aufgewertet werden und ein neues Gesicht erhalten. In diesem Jahr werden 1,8 Millionen Euro investiert.

 Ein "grüner Platz" für Bäume und ein "steinerner Platz" zum Spielen: Die Skizze des Böhlerhofs im Siedlungszentrum.

Ein "grüner Platz" für Bäume und ein "steinerner Platz" zum Spielen: Die Skizze des Böhlerhofs im Siedlungszentrum.

Foto: GWH

Der Planungsausschuss hat am Dienstagabend den Weg für eine Art "Böhlersiedlung 2.0" frei gemacht: Einstimmig gaben die Meerbuscher Politiker ihre Zustimmung zum so genannten Teilraumentwicklungsplan. Der sieht ein völlig neues Gesicht für die Böhlersiedlung vor; zahlreiche Neubauten sind geplant. Die Details sollen in einem städtebaulichen Vertrag geregelt werden. In ihm wird auch festgehalten, welche Kosten die Stadt Meerbusch und welche Kosten der Eigentümer, die Wohnungsgesellschaft GWH in Kassel, trägt.

 Das Rückgrat der Siedlung: Für Fußgänger ist eine barrierefreie Nord-Süd-Grünachse geplant.

Das Rückgrat der Siedlung: Für Fußgänger ist eine barrierefreie Nord-Süd-Grünachse geplant.

Foto: on

"Wir sind aktiv, aber man sieht von außen noch nicht viel", erklärte Christian Wedler von der GWH den Politikern. "Das soll sich bald ändern." 1,8 Millionen Euro will die GWH in diesem Jahr in die Böhler-Siedlung investieren. So sollen die Kellerdecken und Dachböden voraussichtlich ab dem späten Frühjahr besser wärmeisoliert werden. Und bereits im April ist geplant, über mehrere Jahre das Wohnumfeld zu verbessern.

Ein entsprechendes Konzept, das bis ins Detail geht, hat die GWH erarbeitet: So ist beispielsweise geplant, die Mülltonnen künftig einzuhausen und die entsprechenden Abdeckplatten zu bedrucken. Im Ausschuss wurde ein Beispiel gezeigt, in dem das Wort "Müll" in verschiedenen Sprachen abgebildet ist.

Im Ausschuss legten die GWH-Mitarbeiter auch detaillierte Skizzen für bauliche Umgestaltungen vor. So ist ein "Parkband" als durchgängige Nord-Süd-Grünachse für Fußgänger geplant. Es soll das "Rückgrat" der Siedlung bilden. Die Wege sollen barrierefrei gestaltet und von Bäumen gesäumt sein. Weiß- oder rotblühende Kirschen sollen der neue Leitbaum der Siedlung werden. Geplant ist auch, das neue Parkband zu illuminieren.

Die erste Baumaßnahme steht ebenfalls noch in diesem Halbjahr an: An der Ecke Laacher Weg/Römerstraße wird das baufällige Garagenbauwerk abgerissen. Die Abrissgenehmigung liegt der GWH mittlerweile vor. Dort soll später ein fünfgeschossiges Wohngebäude auf einer nahezu quadratischen Grundfläche als südliches Entree zur Böhlersiedlung entstehen. Das Gegenstück am nördlichen Ende der Böhlersiedlung soll ein viergeschossiger Neubau mit Satteldach werden.

Der Böhlerhof im Zentrum der Siedlung soll neu gestaltet werden. Die GWH plant eine Zweiteilung in einen "grünen Platz", der von Bäumen beschattet wird und einem "steinernen Platz", auf dem gespielt werden kann. Getrennt werden sollen beide Bereiche von einem Neubau, in dessen Erdgeschoss zum Beispiel ein Café eingerichtet werden könnte.

Der Standort des heutigen Kindergartens soll durch eine Einfamilien-Reihenhausbebauung ergänzt werden. Eine weitere Wohnbebauung auf der Kita-Außenfläche lehnten die Politiker ab.

Wo heute noch Garagen stehen, an den Straßen Im Niederstift und Unter'm Kurhut, soll ein zweieinhalbgeschossiges Gebäude mit voraussichtlich neun Wohneinheiten gebaut werden. Die Politik forderte die GWH auf, dort sozial geförderten Wohnraum anzubieten.

Die GWH plant, die Zahl der Stellplätze in der Siedlung deutlich zu erhöhen, von aktuell 830 auf rund 1050. Dazu wollte sie den Garagenhof an der Straße Am Kirchendriesch durch ein Parkdeck ergänzender Wohnbebauung ersetzen. Das lehnte die Politik ab — der Bau würde die vorhandene Situation übermäßig verdichten. Geplant ist nun der Bau eines dreigeschossigen Parkhauses am Frankenweg. Dadurch würden rund 130 zusätzliche Stellplätze entstehen. Der vorhandene Parkplatz am Frankenweg soll teilweise Wohnbebauung weichen.

Die Politiker zeigten sich übereinstimmend zufrieden mit den Plänen. "Wir haben viele schöne neue Details gesehen", sagte Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD). Und Jürgen Peters (Grüne) lobte: "Da ist eine große Dynamik erkennbar. Sie haben sehr, sehr gute Ideen."

(RP/rl)
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