Corona-Pandemie in Meerbusch Stadtwerke auf möglichen Notbetrieb vorbereitet

Meerbusch · Die Stadtwerke gehören zu den sogenannten systemrelevanten Einrichtungen. Die Schutzmaßnahmen werden laufend angepasst. Energie und Wasser werden weiter fließen, betont Geschäftsführer Tafil Pufja.

 Tafil Pufja, Geschäftsführer der Stadtwerke Meerbusch und Willich.

Tafil Pufja, Geschäftsführer der Stadtwerke Meerbusch und Willich.

Foto: Norbert Prümen

(ena) Seit Beginn der Pandemie beeinträchtigt Corona erheblich das öffentliche Leben. Als Betreiber kritischer Infrastrukturen sehen sich die Stadtwerke Meerbusch dabei in besonderem Maße gefordert, die Versorgung ihrer Kunden sicherzustellen. Weil seit Dezember 2021 die Infektionszahlen deutlich steigen und immer häufiger die Omikron-Variante nachgewiesen wird, haben die Stadtwerke nun ihre Schutzmaßnahmen angepasst. Dadurch soll langfristig sichergestellt werden, dass die Grundversorgung der Meerbuscher Bürger nicht durch Corona-bedingte Ausfälle gefährdet werden kann.

„Die Stadtwerke gehören zu den sogenannten systemrelevanten Einrichtungen. Die Meerbuscher Bevölkerung sicher mit Wasser und Energie zu versorgen, ist ein ganz zentrales Anliegen unserer Daseinsfürsorge“, sagt Geschäftsführer Tafil Pufja. Schutzmaßnahmen würden laufend hinterfragt und angepasst. Zehntägige Quarantänemaßnahmen könnten zum Beispiel zu personellen Engpässen führen und sich unmittelbar auf die Aufrechterhaltung des Betriebs auswirken. Nach einer gemeinsamen Entscheidung des Krisenstabs trat bei den Stadtwerken bereits zum 3. Januar die sogenannte Gefahrenstufe 2 des Schutzmaßnahmen-Katalogs in Kraft. Heißt: Es wurden interdisziplinäre Teams gebildet, die möglichst keinen physischen Kontakt zu anderen Mitarbeitenden haben. Die Rufbereitschaft und der Störungsdienst werden von einem Meister und zwei Monteuren wahrgenommen, die auch jeweils einem interdisziplinären Team angehören. Eine vor der Pandemie übliche gemeinschaftliche Einteilung von Monteuren bei Dienstbeginn entfällt. Die Mitarbeiter begeben sich von zuhause aus direkt zu den angewiesenen Arbeitsstätten. Dadurch entfallen gemeinsame Fahrten und mögliche Kontaktketten.

Ein Großteil der Verwaltungstätigkeiten, auch im technischen Bereich, wird mobil und im Homeoffice erledigt. Alle nötigen Besprechungen finden virtuell statt. Auch der Besuchsverkehr der Stadtwerke wurde weiter eingeschränkt. Dienstleister dürfen zur Warenannahme die geschlossenen Räumlichkeiten nicht betreten. Rainer Scharl, Leiter der Wasserwerke, ist stolz, dass er sich auch in der Krise auf sein Team verlassen kann: „Von den Betroffenen verlangen alle diese Maßnahmen ein Höchstmaß an Flexibilität. Alle halten sich streng an unsere Richtlinien.“

Neben dem Schutz des Netzbetriebs nimmt auch der Schutz des eigenen Personals einen hohen Stellenwert ein. Viele Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur haben die Impfangebote des Betriebsarztes genutzt: 97,4 Prozent der Belegschaft haben sich mittlerweile gegen das Coronavirus impfen lassen, 63,4 Prozent sind bereits geboostert. Zusätzlich zu den bekannten Hygiene- und Abstandsregeln gilt in allen Räumen eine FFP2-Masken-Pflicht, ebenso bei gemeinsamen Fahrten. „Das Infektionsrisiko lässt sich auf 0,4 Prozent senken, wenn sich zwei Personen eine Stunde lang unterhalten und dabei eine FFP2-Maske tragen“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Andrea Steffen.

Auch für die Kunden gibt es weitere Einschränkungen. Bereits seit dem 10. Januar ist das Kundencenter am Pfarrgarten in Büderich bis auf weiteres geschlossen. Die Stadtwerke bitten um eine telefonische oder digitale Kontaktaufnahme. Über stadtwerke-meerbusch.de/kontakt wurde ein Rückrufservice eingerichtet. Aktuelle Meldungen veröffentlichen die Stadtwerke auf ihrer Website (stadtwerke-meerbusch.de). Tafil Pufja: „Wir wollen es nicht hoffen, aber sollte sich die Infektionslage weiter verschärfen und Teile unserer Mitarbeitenden erkranken oder in Quarantäne müssen, sind bereits Vorkehrungen für den Notbetrieb getroffen worden. Energie und Wasser werden weiter fließen.“

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