Meerbusch Stadtradeln — was die Aktion gebracht hat

Meerbusch · Die Stadt Meerbusch hat sich erstmals an dem deutschlandweiten Klimaschutzprojekt beteiligt. Heute geht die Aktion nach zwei Wochen Laufzeit zu Ende. Die Meerbuscher Bilanz kann sich sehen lassen

Es war eines der ersten Projekte, das Meerbuschs neue Klimaschutzmanagerin Johanna Smaczny angestoßen hat: Meerbusch solle sich an der Aktion Stadtradeln beteiligen. Zwei Wochen lang tauschen die Einwohner dabei Auto gegen Fahrrad, notieren die zurückgelegten Kilometer und treten gegen andere Städte in Deutschland an. Smaczny setzte vor allem auf den Gewöhnungseffekt: "Mal mit dem Fahrrad fährt jeder. Beim Stadtradeln geht's ums Durchhalten; also auch das Rad zu benutzen, wenn es mal regnet." Sie hatte auf mehr als 200 Teilnehmer bei der Premiere gehofft. 216 sind es geworden. Heute geht die Aktion zu Ende.

Wichtigste Erkenntnis: Die Teilnehmer können stolz auf sich sein. Jeder sparte in den zwei Wochen bis gestern Nachmittag 28 Kilogramm des Klimakillers CO2 ein. Damit landet Meerbusch auf Platz 2 der 13 NRW-Kommunen, die sich bisher beteiligt haben. Spitzenreiter ist Dormagen mit 36 Kilo CO2-Einsparung. Das Schlusslicht bildet Bielefeld mit elf Kilogramm pro Teilnehmer. Neben zahlreichen Gruppierungen beteiligten sich auch sieben Ratsmitglieder von CDU und Grünen an der Aktion. Sie legten zusammen bis gestern 772 Kilometer zurück; damit landet Meerbusch im NRW-Ranking des "Fahrradaktivsten Kommunalparlaments" auf dem vorletzten Platz. Zum Vergleich: Im Ort Leopoldshöhe machte deutlich mehr als die Hälfte des Stadtrats mit, in Meerbusch waren es knapp 13 Prozent der Ratsmitglieder.

Insgesamt wurden in Meerbusch 6,1 Tonnen Kohlendioxid eingespart. So viel wäre in die Atmosphäre gepustet worden, wenn die insgesamt zurückgelegten 42 594 Kilometer mit dem Auto gefahren worden wären. Und das ist ja das eigentliche Ziel der Aktion: den CO2-Ausstoß zu vermeiden. Im Jahr 2009 verursachte jeder Meerbuscher im Schnitt 8,3 Tonnen CO2. Laut städtischem Klimaschutzkonzept soll dieser Wert bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zurückgefahren werden. Smaczny: "Das kann nur gelingen, wenn die Bürger sich beteiligen. Die Privathaushalte tragen in unserer Stadt 42 Prozent zum CO2-Ausstoß bei, der Verkehr 36 Prozent.

(RP)
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