Ehrenamt "Schlichten statt Richten"

Meerbusch · Schiedsleute sollten über eine Prise Humor verfügen. So oder ähnlich könnte das Fazit lauten, dass die Besucher des Cafés "Leib und Seele" der Evangelischen Kirche Büderich nach dem Freitagabend-Gespräch mit nach Hause nehmen. Denn die Meerbuscher Schiedsfrau Birte Wienands war zu Gast und hat mit lockeren Erklärungen Humor bewiesen. "Schiedsperson" wird der Job, den sie ehrenamtlich mit Aufwandsentschädigung ausführt, trocken genannt.

 Birte Wienands löst Konflikte friedlich.

Birte Wienands löst Konflikte friedlich.

Foto: Götz

Schiedsleute sollten über eine Prise Humor verfügen. So oder ähnlich könnte das Fazit lauten, dass die Besucher des Cafés "Leib und Seele" der Evangelischen Kirche Büderich nach dem Freitagabend-Gespräch mit nach Hause nehmen. Denn die Meerbuscher Schiedsfrau Birte Wienands war zu Gast und hat mit lockeren Erklärungen Humor bewiesen. "Schiedsperson" wird der Job, den sie ehrenamtlich mit Aufwandsentschädigung ausführt, trocken genannt.

Aber Fragestellerin Ute Canaris verstand es, gezielt das wahre Engagement von Birte Wienands herauszustellen. Denn der in Uelzen geborenen Studienrätin, Vorsitzenden der Bezirksvereinigung Düsseldorf des Bund Deutscher Schiedsmänner und -frauen (BDS) und stellvertretenden Landesvorsitzenden NRW des BDS sowie Ehrenamtlerin des Kulturausschuss Meerbusch war es nicht vorgegeben, als Schlichterin Streitangelegenheiten ohne Gesetzestexte beizulegen.

Trotzdem übt Wienands dieses Amt seit 25 Jahren aus: "Dabei habe ich es mit ganz normalen Bürgern, Zwischen-Tür-und-Angel-Fällen oder Millionären zu tun. Aber auch mit Menschen, die im Laufe des Gesprächs eine im Parker versteckte Bierflasche hervorholen - eben Menschen 'quer durch'." Wie sie haben alle, die bei der Schiedsfrau vorsprechen, Streit mit den Nachbarn, den Verwandten oder wollen Geldforderungen durchsetzen: "Schlichten statt richten lautet unser Leitspruch.

Manchmal reicht es auch, wenn ich zuhöre und ohne Rechtsberatung meine Meinung einbringe." Konflikte friedlich lösen lautet das Ziel. Und obwohl Wienands betont, dass diese außerordentliche Konfliktreglung in Deutschland ihren Ursprung hat, sagt sie: "Ich bin keine Mediatorin, trage diese Bezeichnung nur als Beititel." Denn Mediatoren verlangen für ihre Dienste ein Honorar. Dass die Schieds-Arbeit wertvoll ist, wird häufig betont: "Unsere Art der Schlichtung schätzen sowohl der Verband als auch die zuständigen Ministerien.

" Sie kann sich über eine Erfolgsquote von cirka 50 Prozent freuen: "Positive Rückmeldung motiviert."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort