Kaks-Stiftung hat neue Anlaufstelle in Büderich In „Elli’s Eyeland“ wird gelacht und geweint

Die KinderAugenKrebsStiftung hat jetzt an der Oststraße in Büderich einen schönen Raum, in dem sich Angehörigen mit Experten treffen können. Zum Zehnjährigen gab’s eine Videobotschaft des Bundesgesundheitsministers.

 Stolz auf die neuen Räume an der Oststraße in Büderich (v.l.): Kerstin von Campe, Candida von Hardenberg, Monika König und Alexandra Everke 

Stolz auf die neuen Räume an der Oststraße in Büderich (v.l.): Kerstin von Campe, Candida von Hardenberg, Monika König und Alexandra Everke 

Foto: RP/Monika Götz

Zehn Jahre lang wurden alle organisatorischen Belange in der Büdericher Küche von Monika und Gregor König abgewickelt. „Jetzt haben wir hier die erste und einzige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Augenkrebs in Deutschland“, freut sich Monika König als Initiatorin der 2009 gegründeten KinderAugenKrebsStiftung KAKS. Die 120 Quadratmeter großen, lichtdurchfluteten Räumlichkeiten an der Oststraße 60 wurden in den vergangenen neun Monaten umgebaut: „Das war eine Ruine, Decke raus, keine Heizung.“

Mit Unterstützung der zum Ehrenamtler-Team gehörenden Architektin Juliane Schröder waren viele helfende Hände im Einsatz. „Jeder von uns bringt etwas ein, lässt seine Kontakte spielen oder fasst selbst mit an. Das ist ein Familienprojekt“, so Kerstin von Campe, Alexandra Everke und Candida von Hardenberg stellvertretend für 40 Ehrenamtler. Auch das Logo wurde gespendet. „Der kreative Meerbuscher Student Carl Fink hat uns geholfen“, so Monika König.

 Neele und Anne Gesthuysen bei der Gala zum Zehnjährigen.

Neele und Anne Gesthuysen bei der Gala zum Zehnjährigen.

Foto: RP/Fotostudio Wieland-Duesseldorf

„Elli’s Eyeland“ soll ein bisschen Insel sein, „zum Lachen und zum Weinen“. Pate gestanden hat Elli, der Stoff-Elefant, der bereits 2000 Mal an Kinder weltweit versandt wurde, die an einem Retinoblastom (Augenkrebs) erkrankt sind. Das KAKS-Maskottchen hat wie die erkrankten Kinder ein herausnehmbares Auge und tröstet.

Die Finanzierung der Räume, in denen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien Zusammenkünfte, Gespräche mit Experten stattfinden werden, hat RTL übernommen. „Wir haben detailliert einen Finanzplan eingereicht und jetzt einen Scheck über 614.000 Euro als Planungssicherheit bekommen“, sagt Alexandra Everke. 

Und ein bisschen kann dort auch gefeiert werden. Das diesjährige RB-Treffen (Retinoblastom) allerdings brauchte einen größeren Rahmen. Denn KAKS feierte Zehnjähriges. Rund 350 Familien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien waren angereist, um in einer Heerdter Eventlocation und in der Trampolin-Halle ein Wochenende lang mit Unterstützung von Sponsoren und Spendengelder zu feiern.

Bei der Abendveranstaltung in Anwesenheit von Angelika Eggert, Onkologie-Professorin an der Charité in Berlin, Schirmherrin Anne Gesthuysen, der Familien und KAKS-„Mutmacher“, der Experten aus den eigenen Reihen – wie Tobias Stupp (Professor der Augenheilkunde) und Winfried Spittler (Zahnheilkunde) – war eine Video-Botschaft  von Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit, zu sehen. Er lobte das Engagement und die über alle Ländergrenzen hinweg gepflegte Vernetzung. Monika König erinnert an einen Erfolg: „Früher wurden die Augen der Kinder zum Schulbeginn geprüft. Heute besteht eine Vorsorgepflicht mit sechs Monaten. Das haben wir erreicht, es kommt der Frühdiagnostik zugute.“

Bei  der Veranstaltung, die selbstsicher von der achtjährigen an Augenkrebs erkrankten Neele eröffnet wurde, gab es eine Fotoaktion. Rund 60 Betroffene wurden unter dem Titel „Ich bin doch schön“ fotografiert. Einige der Bilder sind an der Wand in „Elli’s Eyeland“ zusehen. „Viele waren überrascht, dass das Glasauge gar nicht auffällt. Auch die Eltern waren gerührt, da gab es ein paar Tränen“, berichtet Monika König. Sie und das Team schwärmen davon, wie „wahnsinnig viel“ sie für ihr Engagement zurückbekommen: „Wenn wir kranke Kinder und Jugendliche glücklicher machen, haben wir Großes erreicht.“  Monika Götz

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