Meerbusch Stadtbibliothek hat digital aufgerüstet

Meerbusch · Im vergangenen Jahr hatte die Stadtbibliothek viele Baustellen abzuarbeiten. Durch die Umstellung auf ein neues Betriebssystem und die Einführung der digitalen "Onleihe" könne der Leser jetzt zeitgerecht schmökern

 Bibliotheksleiterin Hildegard Bodden-Omar (l.) und ihre Mitarbeiter haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Nach der Modernisierung ist die Stadtbibliothek jedoch für die Zukunft gut gerüstet.

Bibliotheksleiterin Hildegard Bodden-Omar (l.) und ihre Mitarbeiter haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Nach der Modernisierung ist die Stadtbibliothek jedoch für die Zukunft gut gerüstet.

Foto: Ulli Dackweiler

Das vergangene Jahr war keine Routine für die Mitarbeiter der Stadtbibliothek: Die Kundensoftware wurde umgestellt, die neue "Onleihe", ein digitales Ausleihportal, in Betrieb genommen. "Damit verbunden waren etliche Tests und leider auch vorübergehende Schließungen", sagt Bibliotheksleiterin Hildegard Bodden-Omar. "2013 war ein schwieriges Jahr." Die Stadtbibliothek erhält deshalb im Bibliotheksindex für 2013 zweieinhalb von vier möglichen Sternen. Ein Warnsignal für die Zukunft? "Überhaupt nicht", sagt Bodden-Omar. 2013 habe die Bibliothek viel investieren müssen, den laufenden Betrieb jedoch nicht komplett aufrechterhalten können. "Aber es hat sich gelohnt", sagt die Leiterin. "Der Kunde wird ab jetzt davon profitieren."

Alle öffentlichen Bibliotheken können ihre Daten freiwillig an die Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS) übermitteln und werden anschließend bewertet. Die maximal vier Sterne werden in insgesamt vier Kategorien vergeben: Angebot, Nutzung, Entwicklung und Effizienz. In den Kategorien Angebot und Nutzung stiegen die Zahlen der Stadtbibliothek in Meerbusch stetig, vor allem im digitalen Segment. 2013 wuchs das Angebot um 3,8 Prozent auf insgesamt 73 086 Medien. Auch die Nutzung der Bibliotheksstandorte in Büderich, Lank und Osterath bleibt mit durchschnittlich 2,3 Besuchen pro Einwohner im Vergleich zum Vorjahr konstant. Auch mit der bisherigen Auslastung der "Onleihe", ist die Bibliotheksleiterin zufrieden. Seit November des vergangenen Jahres ist das Angebot verfügbar. Seitdem können die Kunden ihr Buch entweder vor Ort aus dem Regal ziehen und es mit Hilfe des Bibliotheksausweises ausleihen, oder dies bequem von zu Hause aus oder sogar unterwegs erledigen. Über ein Internetportal der Bibliothek können die Leser aus einem derzeitigen Bestand von rund 3300 Medien auswählen. Dazu gehören Bücher, Zeitschriften, Hörbücher und Filme. Anschließend können die Nutzer die entsprechenden Dateien direkt auf ihren Computer, Tablet-PC, E-Book-Reader oder das Smartphone herunterladen, aber nur für einen begrenzten Zeitraum. "Das kommt bei den Meerbuschern gut an," sagt Bodden-Omar. Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben rund 2000 Kunden via "Onleihe" geschmökert.

Auch in der Kategorie Entwicklung seien die Zahlen sehr positiv. Eine Norm des Bibliothekenverbandes besage, dass jährlich zehn Prozent des Bestandes erneuert oder neu angeschafft werden müssen. "Wir haben sogar 13,7 Prozent angeschafft", sagt die Bibliotheksleiterin. "Wir versuchen, unser Sortiment immer auf dem neusten Stand zu halten." Abzüge bei der Bewertung gab's für die Effizienz. "Durch die Umrüstung und testbedingte Schließungen waren wir weniger erreichbar", sagt Bodden-Omar. "Aber das war notwendig, um uns für die Zukunft zu rüsten. Jetzt sind wir auf einem sehr guten Weg."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort