Meerbusch Stadt sucht neue Freunde

Düsseldorf · Die Kommunalpolitiker wünschen sich eine neue Partnerstadt für Meerbusch. Jetzt suchen sie den passenden Freund aus. Fünf Kandidaten kommen in Frage: Westlake in Ohio/USA, San Teodoro auf Sardinien, Kaustinen in Finnland, Sakura in Japan und Petah tikva in Israel.

Meerbusch scheint weltweit den Ruf eines sympathischen Städtchens zu genießen: Es hagelt Freundschaftsanträge. Gleich fünf Gemeinden aus der ganzen Welt sind an Meerbusch herangetreten, um neue Partnerstadt zu werden. Im Hauptausschuss berieten die Politiker jetzt, welche Stadt sich dafür am besten eignen würde. Allerdings ohne Ergebnis: Die Ausschussmitglieder wollten die fraglichen Kandidaten nochmal gegeneinander abwägen und sich die Sache durch den Kopf gehen lassen.

Weit vorn in der Gunst der Politiker liegt jedoch die Stadt Sakura in Japan. "Meerbusch hat eine große japanische Gemeinde", argumentierte Franz-Josef Radmacher (CDU). "Es wäre ein positives Signal an unsere japanischen Mitbürger, wenn wir eine Partnerstadt aus ihren Land hätten." Außerdem habe man bereits über den Frauenchor Asunaro einen Kontakt hergestellt.

Andere Politiker sind nicht so zufrieden mit einem Freund am anderen Ende der Welt: "Nach Sakura ist es eine weite Reise", sagte Ilse Niederdellmann (SPD). "Es wird schwer, diese Freundschaft lebendig zu halten." Schließlich sei es bereits aufwendig genug, den engen Kontakt zur französischen Partnerstadt Fouesnant aufrecht zu erhalten.

Die relativ gute Erreichbarkeit ist wiederum ein Pluspunkt für San Teodoro. Das pittoreske Örtchen an der Ostküste Sardiniens ist mit seinem weißen Sandstrand ein Touristenmagnet. Ein Meerbuscher Bürger, der aus San Teodoro stammt, hat der Stadt den Vorschlag einer Partnerschaft gemacht.

Auch Westlake in Ohio ist von sich aus auf Meerbusch zugegangen: Der Bürgermeister der Stadt an der nördlichen Grenze der USA hat seinem deutschen Amtskollegen Dieter Spindler einen Brief geschrieben. Ein Einwohner Westlakes habe ihn auf Meerbusch aufmerksam gemacht. Da die beiden Städte ähnliche politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen hätten, habe eine Partnerschaft eine gute Basis. Doch die Politiker sind nicht allzu überzeugt von Westlake: "Wir pflegen bereits Kontakte zu einer anderen Stadt in Ohio", sagte Radmacher. "Da wäre es ein seltsames Signal, ausgerechnet Westlake zur Partnerstadt zu machen."

Zum finnischen Kaustinen hat die Musikschule schon Kontakte geknüpft, die intensiviert werden sollen. Und in das israelische Petah Tikva gab es bereits einen Jugendaustausch. Doch da die Stadt weit entfernt liegt, ließ das Engagement nach. Für Radmacher ist die intensive Pflege einer solchen Freundschaft jedoch nicht der ausschlaggebende Grund: "Eine Partnerstadt ist ein Symbol für Weltoffenheit", sagt er. "Es ist immer gut, Freunde in anderen Ländern zu haben."

(RP)
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