Meerbusch Stadt startet Solarprojekt

Düsseldorf · Gemeinsam mit dem Umweltförderverein will die Kommune den Bau einer Photovoltaik-Anlage unterstützen. Dazu sucht sie Bürger, die sich finanziell beteiligen und Gesellschafter werden wollen.

Die Stadt möchte den Bau einer so genannten "Bürger-Solaranlage" ermöglichen. Standort soll das Dach der Adam-Riese-Schule in Büderich sein. Das Projekt ist Ausdruck der kommunalen Initiative "Klimaschutz und Energiesparen" . Der Grundgedanke ist einfach: Sonnenlicht ist mehr als genug vorhanden, wird aber noch viel zu wenig zur Energieerzeugung genutzt. Solartechnik gewinnt zudem Energie ohne Ausstoß von Kohlendioxyd, leistet somit einen praktischen Beitrag zum Klimaschutz. Die "Bürger-Solaranlage" ist ein Gemeinschaftsprojekt, das heißt, sie wird durch eine gemeinschaftliche Investition vieler Beteiligter erst möglich. "Wir unterscheiden prinzipiell zwei Arten von Solaranlagen", erklärt Dana Frey, Mitarbeiterin im Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Umwelt der Stadtverwaltung: "Thermische Solaranlagen sind kleiner und preiswerter und dienen vor allem der Warmwassergewinnung im privaten Haushalt. " Anders sehe es bei den Photovoltaik-Anlagen aus, mit deren Hilfe Strom erzeugt und ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. "Solche Anlagen sind aber erst ab einer bestimmten Größe rentabel und damit für den Einzelnen oft zu groß und zu teuer."

Mindesteinlage 1000 Euro

Genau hier setzt die Idee der "Bürger-Solaranlage" an: Umweltengagierte Menschen schließen sich zusammen, erwerben im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten einen oder mehrere Anteile an einer Gemeinschafts-Solaranlage und gründen dazu eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Der Umweltförderverein Meerbusch hat sich bereit erklärt, die erforderlichen Vorarbeiten dazu zu übernehmen. Gesucht werden nun Meerbuscher, die sich mit Anteilen von mindestens 1000 Euro an der Bürger-Solaranlage beteiligen möchten.

Auf zehn Quadratmetern Modulfläche produziert eine Photovoltaik-Anlage etwa 850 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr. Der eingespeiste Strom wird nach dem aktuellen Stand mit 0,4921 Euro pro Kilowattstunde vergütet, der Betrag ist für 20 Jahre staatlich garantiert. Der persönliche Anteil aus der Einspeisevergütung wird nach einem festen Zeitplan regelmäßig an die Investoren ausgezahlt.

Info-Treff am 14. August

Auf dem Meerbuscher Öko-Markt im Juni ist das Informationsangebot der Stadt zum Thema Bürgersolaranlage bereits auf reges Interesse gestoßen. Jetzt gehen die Vorbereitungen in die konkrete Phase: Am Dienstag, 14. August, 20 Uhr, wird es im Mataré-Gymnasium an der Niederdonker Straße 32 in Büderich einen ersten Info-Abend zum Projekt geben. Neben allem Wissenswerten über Sinn, Zweck und Wirtschaftlichkeit von Bürgersolaranlagen erhalten die Interessenten einen Überblick über die Zeitplanung für Meerbusch und Erfahrungsberichte aus dem Bürger-Solarprojekt in Grevenbroich.

(RP)
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