Meerbusch Stadt bereitet den Bau der K9n vor

Meerbusch · Obwohl Fördermittel vom Land fehlen und der BUND gegen den Bau der Kreisstraße zwischen Strümp und Bovert klagt, hat die Stadt nun mit ersten Räumungs- und Rodungsarbeiten für die K9n begonnen.

 Der Streckenverlauf der K9n: Sie soll Strümp mit Bovert verbinden und das Gewerbegebiet "Im Bundenrott" sowie das Wohngebiet Strümper Busch an die A57 anbinden. In Bovert ist zudem das Wohngebiet "Auf dem Kamp" geplant.

Der Streckenverlauf der K9n: Sie soll Strümp mit Bovert verbinden und das Gewerbegebiet "Im Bundenrott" sowie das Wohngebiet Strümper Busch an die A57 anbinden. In Bovert ist zudem das Wohngebiet "Auf dem Kamp" geplant.

Foto: KLXM

Die Stadt Meerbusch geht offenbar weiterhin fest vom baldigen Bau der neuen Kreisstraße 9n zwischen Strümp und Bovert aus und hat nun mit ersten Räumungs- und Rodungsarbeiten im Bereich des Ivangsweges in Bovert begonnen. Das teilte die Stadt gestern mit. Die Arbeiten würden durchgeführt, um den Bau der K9n und der Erschließungsstraßen zum neuen Wohngebiet "Auf dem Kamp" schnellstmöglich voranzutreiben, heißt es in der Mitteilung weiter. Parallel laufe die Arbeit an den Planungen für die Straße auf Hochtouren, im Technischen Dezernat werde außerdem die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten vorbereitet. Dabei ist der Bau der K9n noch keinesfalls besiegelt: Fördermittel vom Land fehlen und der Landesverband des BUND hat im Auftrag der Ortsgruppe Meerbusch Klage gegen das Vorhaben eingereicht.

Dementsprechend verwundert reagierten deshalb gestern auch die Mitglieder des BUND: "Wir halten das Vorgehen der Stadt für sehr gefährlich. Denn wir sind überzeugt, dass der Bebauungsplan für die Straße und auch das Neubaugebiet "Auf dem Kamp" unzulässig ist - deshalb klagen wir ja", sagte Astrid Hansen, Zweite Vorsitzende des BUND Meerbusch, auf Anfrage unserer Zeitung. Schließlich könne es durchaus sein, dass die Initiative Erfolg mit ihrem Einspruch habe, "wenn dann schon etwas gebaut wurde, muss es abgerissen werden", sagte Hansen. Der BUND hatte die Klage eingereicht, weil seine Mitglieder die geplante Kreisstraße für eine zusätzliche, unzumutbare Verkehrsbelastung des schon durch Bahn und Autobahn belasteten Ortsteils Bovert halten. Das im Zuge des Baus der Straße geplante Neubaugebiet "Auf dem Kamp" hält der Verein zusätzlich wegen der Nähe zur Autobahn für gesundheitsschädlich.

Ein weiteres Problem der Stadt: Für den Bau der rund 9,3 Millionen Euro teuren Straße werden Fördermittel des Landes in Höhe von sechs Millionen Euro benötigt. Weil dieses jedoch seine Förderungsrichtlinien geändert hat, hatte das Land der Stadt Meerbusch und dem Rhein-Kreis Neuss bereits eine klare Absage erteilt. Doch wenn es nach Stadt und Kreis geht, soll die K9n zwischen Strümp und Bovert möglichst bald das Wohngebiet Strümper Busch sowie das Gewerbegebiet Bundenrott an die Autobahn A57 anschließen. Die jetzt gestarteten Arbeiten sollen den Auftakt zu dem Vorhaben bilden. "Ich bin froh, dass es nun endlich vorwärts geht", ließ deshalb der Technische Beigeordnete Just Gérard mitteilen. Die K9n läge seit den ersten Überlegungen über die weitere städtebauliche Entwicklung Meerbuschs Mitte der 1970er Jahre kontinuierlich im Fokus der Planungen. Sie sei eine der schlüssigsten und effektivsten Verkehrsverbindungen für das Stadtgebiet überhaupt.

(RP)
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