Meerbusch Sportplatz ist durch

Düsseldorf · Geht es nach Politik und Verwaltung – mit Ausnahme der FDP – kann der Sportplatz gebaut werden. Anwohner drohen jedoch weiter mit Klagen. Das könnte den Ausbau verzögern.

Die Politik hat sich geeinigt. Der Sportplatz Strümp ist beschlossen, der Satzungsbeschluss gefasst. Jetzt muss der Rat diesen noch bestätigen. Doch vor den Türen des Sitzungssaals werden die Gräben spürbar, die der Planungsprozess aufgeworfen hat. Die Anwohner sind sauer und kündigen Klagen an. Karl-Heinz Rütten vom Sportverein Strümp (SSV), der seit Jahren für eine bessere Sportanlage kämpft, ist in seiner Freude über den Beschluss deshalb auch eher verhalten. "Wir werden sehen", so sein knapper Kommentar. Denn auch nachdem die Politik nun ihr "Ja-Wort" gegeben hat, können Klagen den Bau erheblich verzögern.

185 Einwendungen zum geplanten Sportplatz zwischen Meerbusch-Gymnasium und Neubaugebiet Strümper Busch sind bei der Verwaltung eingegangen, 115 mehr als bei der vorhergehenden (deutlich weiter gehenden) Planung. Die Verwaltung sieht sich juristisch dennoch auf der sicheren Seite. Auf die Einwendungen eingehen wird die Stadt nur in einem Punkt: Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Allen anderen Anregungen, die in Paketen zusammengestellt zur Abstimmung standen, will die Verwaltung nicht folgen und hat nun die Zustimmung der Politik (mehrheitlich, ohne die Stimmen der FDP) dazu.

Der Plan sieht vor, den vom SSV Strümp seit Jahren dringend gewünschten Kunstrasenplatz neben dem alten Aschefeld zu bauen – und zwar "mittig" auf der heutigen Rasenfläche. Die Abstände zur Heinrich-Heine-Straße und zum Mönkesweg sollen jeweils 102 Meter betragen. Planungsdezernent Dr. Just Gérard hofft, damit vielen der Bürger entgegen zu kommen, die gegen den vorherigen Plan (der zwei neue Plätze vorgesehen hatte) Einwände erhoben hatten. Der Kunstrasenplatz bekommt sechs Flutlichtmasten mit je acht Strahlern.

Die Kosten für Kunstrasenplatz, 4 x 100-Meter-Laufbahn und Nebenanlagen werden auf etwa 1,27 Millionen Euro geschätzt. Für das Umkleidegebäude mit Duschen und Schiedsrichterraum kalkuliert die Stadt circa 1,035 Mio. Euro. Insgesamt werden also 2,3 Millionen fällig. Sollten im neuen Umkleidegebäude noch zwei Gymnastikräume und ein Büro eingerichtet werden, würden Kosten am Ende bei etwa drei Millionen liegen.

Der SSV signalisiert inzwischen, dass er bereit ist, ein Clubhaus nahe des Mönkeswegs in Eigenleistung zu bauen. Eine Architektin habe bereits Pläne erarbeitet, die Kosten lägen bei etwa 130 000 Euro schrieb der Verein an den Bürgermeister. Die Finanzierung durch Kredit-Aufnahme sei gesichert. Der SSV würde das benötigte Grundstück gern von der Stadt in Erbpacht übernehmen. Begrüßen würde der SSV eine städtische Beteiligung an den Baukosten. Etwa im Gegenzug zum Bau von Mehrzweckräumen im Vereinsheim, die dann auch andere Vereine nutzen könnten.

(RP)
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