Meerbusch Sportplatz: 174 Einwände

Düsseldorf · Der Kompromiss von CDU und Grünen zum Strümper Sportplatz kann die Gegner des Projekts nicht überzeugen. Sie reichten in vier Wochen 174 Einwendungen ein, mehr als doppelt so viele wie gegen den vorherigen Plan.

Bei der nächsten Sitzung des Planungsausschusses wartet ein dickes Konvolut an Unterlagen auf die Politiker. Die gesetzlich vorgeschriebene, vierwöchige Offenlage des Kompromiss-Plans zum neuen Strümper Sportplatz nutzten 174 Bürger, um Einwände geltend zu machen. Für Meerbusch eine hohe Zahl: Bei der vorherigen, deutlich weitergehenden Planung waren es "nur" knapp 70.

Auf Seiten der Politik wird der Plan von CDU und Grünen von allen Parteien außer der FDP mitgetragen. "Wir lassen uns von solchen Zahlen nicht schrecken. Wir werden uns die Einwendungen in Ruhe daraufhin ansehen, ob sie etwas Neues enthalten", sagt CDU-Fraktionschef Werner Damblon. SPD-Fraktionschefin Ilse Niederdellmann sieht es genauso. Grünen Fraktionschef Jürgen Peters merkt an, dass einige der Einwendungen ja auch positive Stellungnahmen zum Projekt sein könnten.

"Mittiges" Spielfeld

Der Plan sieht vor, den vom SSV Strümp dringend gewünschten Kunstrasenplatz neben dem alten Aschefeld zu bauen — und zwar "mittig" auf der heutigen Rasenfläche. Die Abstände zur Heinrich-Heine-Straße und zum Mönkesweg sollen jeweils 102 Meter betragen. Planungsdezernent Dr. Just Gérard hoffte, damit vielen der Bürger entgegen zu kommen, die gegen den ursprünglichen Plan (der zwei neue Plätze vorgesehen hatte) Einwände erhoben hatten. Der Kunstrasenplatz bekommt sechs Flutlichtmasten mit je acht Strahlern.

Die Kosten sollen bei 2,3 oder drei Millionen Euro liegen. Je nachdem, ob im neuen Umkleide-Gebäude noch zwei Gymnastikräume und ein Büro eingerichtet werden oder nicht. Der SSV könnte dort (wohl größtenteils auf eigene Kosten) ein Clubhaus anschließen. Um das Gelände ist ein Zaun geplant, damit nicht "wild" gekickt wird. Zur Seite des Mönkeswegs soll ein 4,50 Meter hoher Lärmwall entstehen. Auch die Umkleiden sollen als Lärmschutz wirken. Vier 100-Meter-Bahnen zur Nutzung für Schüler und Leichtathleten sind ebenfalls vorgesehen.

Kritisch sieht die Bürgerinitiative "Liebenswertes Strümp" den Plan, die sich grundsätzlich gegen Sportplätze in Wohngebieten ausspricht. Ihre Mitglieder fürchten, dass es trotz des 100-Meter-Abstands letztlich zu laut für die Anwohner werde. Auch die neuen Umkleiden und das mögliche SSV-Clubhaus sehen sie als Lärmquelle.

Juristischer Ärger kommt von einer Anwohner-Familie der Heinrich-Heine-Straße, die zurzeit vor dem Verwaltungsgericht gegen die Nutzung der Fußballwiese vorgeht.

FDP-Ratsherr Dr. Klaus Brennecke bringt derweil wieder den Sportplatz Pappelallee als Alternative für den SSV Strümp ins Gespräch. Man darf auf die weitere Diskussion gespannt sein.

(RP)
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