Meerbusch Sportanlage Strümp ist nur für 250 Besucher ausgelegt

Meerbusch · Die Sportanlage des SSV Strümp ist im Regelbetrieb aus Lärmschutzgründen nur für 250 Besucher auf der Anlage genehmigt. Das bestätigte gestern auf Anfrage ein Sprecher der Stadtverwaltung.

Die Besucherobergrenze sei bereits im Bauantrag festgeschrieben worden. Für 2,3 Millionen Euro wurde im vergangenen Jahr der neue Sportplatz fertiggestellt.

Veranstaltungen mit mehr Besuchern seien lediglich als "seltene Ereignisse" erlaubt, erklärte der Stadtsprecher. Ein "seltenes Ereignis" ist in der Sportanlagenlärmschutzverordnung genau definiert. Gemäß Nr. 1.5 des Anhangs gelten Überschreitungen der Immissionsrichtwerte durch besondere Ereignisse und Veranstaltungen als selten, wenn sie an höchstens 18 Kalendertagen eines Jahres auftreten.

"Angesichts des Wortlauts dieser Vorschrift erscheint es nicht gerechtfertigt, Sportanlagen generell für 18 Tage im Jahr den Bonus für seltene Ereignisse einzuräumen", erklärt Professor Gerd Ketteler von der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW. So sieht es auch die Stadt Meerbusch: "Die 18 Tage wollen wir auch gar nicht ausreizen", erklärte Sprecher Michael Gorgs. An diesen Tagen dürfen maximal 2000 Besucher auf die Sportanlage.

"Es kann doch nicht wahr sein, dass eine entsprechende Obergrenze von 250 Besuchern für den Regelbetrieb im Bauantrag festgeschrieben wird und die Politik nichts davon erfährt", kritisierte UWG-Fraktionsvorsitzender Christian Staudinger-Napp.

"In Strümp können keine größeren Veranstaltungen stattfinden, in Lank ist zu wenig Platz, die Bösinghovener wollen sich vergrößern — sinnvoll wäre ein Sportpark für Meerbusch, wie es die Stadt Düsseldorf jetzt vormacht." Seine Fraktion fordert ein Sportstätten-Konzept für Meerbusch. "Zurzeit ist das nur ein Flickenteppich."

Der TuS Bösinghoven wollte auf dem Platz des SSV Strümp sein Spitzenspiel gegen den Oberliga-Tabellenersten KFC Uerdingen austragen, weil sein eigener Platz für die hohen erwarteten Besucherzahlen nicht geeignet sei. Für den Platz in Strümp machte die Stadt in Absprache mit der Polizei hohe Sicherheitsauflagen geltend; diese waren nach Angaben des SSV Strümp nicht zu finanzieren. Das Spiel wird jetzt vor maximal 750 Zuschauern auf der Anlage des TuS Bösinghoven ausgetragen.

Wie Stadtsprecher Gorgs betonte, hätten an dem Spieltag 2000 Besucher auf die Anlage des SSV Strümp gedurft. "Bei der Frage, ob das Spiel dort ausgetragen werden kann, ging es nur um sicherheitsrelevante und verkehrstechnische Fragen."

(mrö)
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