ATP in Meerbusch Youngster mischen Turnier auf

Das Turnier befindet ich auf der Zielgeraden. Heute werden die Einzel-Viertelfinals gespielt. Dabei sind auch der 17-Jährige Rudolf Mollecker und der 18-Jährige Nikola Kuhn. 

 Rudolf Molleker hat gegen Johan Tatlot in zwei Sätzen gewonnen.

Rudolf Molleker hat gegen Johan Tatlot in zwei Sätzen gewonnen.

Foto: RP/Stephan Frings/Mara

Verkehrte Welt beim Tennis Open Stadtwerke Meerbusch, dem Challenger Turnier bei Grün-Weiß-Rot Büderich. Heute spielen im Einzel-Viertelfinale der 25-Jährige Slowake Filip Horansky (Weltrangliste 251) gegen den 18-Jährigen Spanier Nikola Kuhn (WR 358). Da denkt jeder, Horansky ist der „Mann“ auf dem Court. Weit gefehlt. Denn Kuhn ist trotz seiner Jugend schon ein ganzer Kerl, während der Slowake wegen des Jugendschutzgesetzes Probleme haben dürfte, alkoholische Getränke zu besorgen.

„Nikola Kuhn ist, obwohl er noch so jung ist, schon ein fertiger Spieler. Er ist psychisch und physisch bereits erwachsen. Er ist ein Tennisspieler mit großem Potential“, meint Detlev Irmler. Er ist einer der renommiertesten deutschen Tennistrainer, war deutscher Davis Cup-Kapitän, ist seit 29 Jahren Teamchef des Tennis Bundesligisten Rochusclub Düsseldorf und Horanskys Coach. „Filip ist trotz seines Alters biologisch und mental noch nicht ausgereift. Da muss man gucken, was auf dem Platz passiert“, so Irmler.

Dass sein Schüler durchaus das Zeug hat, bei Grün-Weiss-Rot das Halbfinale zu erreichen, hat Horansky in dieser Saison schon mehrfach bewiesen. So stand das „Babyface“ bereits in den Vorschlussrunden der Challenger-Turniere in Prag (Tschechische Republik) und Bastad (Schweden).

Kuhns Aktionspotential war während einer dreimonatigen verletzungsbedingten Auszeit – das Tennistalent hatte sich einen Mittelfußknochen gebrochen – etwas eingeschränkt. Inzwischen ist aber alles wieder verheilt und Kuhn hat kaum noch Schmerzen. „Manchmal, wenn es regnet, oder wenn ich fünf Stunden lang hart trainiert habe, spüre ich noch etwas. Aber das behindert mich nicht. Während eines Matches denke ich nicht mehr an die Verletzung, der Kopf ist frei“, so Kuhn.

Ob jetzt Horansky oder Kuhn das Match gewinnt, ist nicht zu prognostizieren. Irmler würde sich selbstverständlich mehr über einen Erfolg seines Schützlings freuen. Auch, weil das die Chance auf ein Rochusclub-internes Halbfinale eröffnen würde.

Mit Pedro Sousa (WR 124) ist nämlich ein weiterer Akteur aus Irmlers Erstliga-Kader in Meerbusch aktiv. Sousa spielte sich durch seinen locker heraus gespielten 6:3, 6:1-Sieg über den Niederländer Jelle Sels (WR 368) auch ins Viertelfinale.

Sein Kontrahent wird mit Rudolf Mollecker (WR 259) ein weiterer Youngster sein. Mollecker ist erst 17 Jahre alt, hat aber kürzlich David Ferrer (WR 79) bezwungen und der war dereinst die Nummer drei der Weltrangliste.

In der oberen Hälfte des Turniertableaus stehen sich dann im Viertelfinale am Hülsenbuschweg unter anderem der Koblenzer Jan Choinski (WR 301) und der Spanier Bernabe Zapata-Miralles (WR 280) gegenüber.

 Der Portugiese Pedros Sousa gilt als Turnierfavorit. Gestern gewann er auch gegen Jelle Sels aus den Niederlanden.

Der Portugiese Pedros Sousa gilt als Turnierfavorit. Gestern gewann er auch gegen Jelle Sels aus den Niederlanden.

Foto: RP/Stephan Frings/Mara

Was dann aber am Donnerstagabend beim Match des Tages stattfand, stellte alle anderen Matche in den Schatten. Denn Publikumsliebling Dustin Brown war mehr als gut aufgelegt. Mit 6:1 6:2 fertigte der 33-jährige Brown den Lucky Looser Alexandre Muller in 43 Minuten ab. "Ich mach mir derzeit keinen Kopf und habe mir viel Selbstvertrauen in der Tennis-Bundesliga geholt. Ich bin froh, nach meiner Rückenverletzung wieder viele Matche spielen zu können", so Dustin "Dreddy" Brown nach dem Match.
Am Freitag starten die Spiele um 13 Uhr - Match des Tages um 17.45 ist die Begegnung Filip Horansky und Nicola Kuhn.

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