Fußball Dauser schießt den TuS ins Halbfinale

Meerbusch · Im Viertelfinale des Niederrheinpokals setzte sich der TuS Bösinghoven im Oberliga-Duell mit 4:3 bei SW Essen durch

Der TuS Bösinghoven darf weiter vom Einzug in die DFB-Pokalhauptrunde träumen. Dank eines 4:3 (2:2)-Sieg bei Schwarz-Weiß Essen stießen die Schwarz-Gelben ins Halbfinale vor und sind nun nur noch zwei Schritte vom großen Ziel entfernt. "Die Jungs haben großen Willen und Moral gezeigt - und sind deshalb auch verdient eine Runde weitergekommen", befand Trainer Martin Stasch.

Er musste am Samstag gleich zehn Stammkräfte ersetzen — entsprechend ungeordnet stand in der Anfangsphase die Defensivreihe vor Ersatzkeeper Oliver Seibert, dessen Einstand im TuS-Trikot kaum schlechter hätte beginnen können. Seine erste Amtshandlung war, den Ball in der neunten Minute aus dem eigenen Netz zu holen. Seine Vorderleute hatten Som Essome aus den Augen verloren, so dass der Offensivspieler keine Mühe hatte, die Kugel aus kurzer Distanz im Tor unterzubringen.

Die neu formierte TuS-Mannschaft brauchte eine Weile, um sich von dem Rückschlag zu erholen. Ab Mitte der ersten Durchgangs nahm sie aber mehr und mehr das Heft in die Hand und kam durch Florian Witte, der an Essens Torwart Julien Schneider scheiterte, zur ersten Chance. Wesentlich abgezockter zeigte sich zwei Minuten später TuS-Torjäger Kevin Dauser, der den Schlussmann mit einem feinen Heber aus rund 18 Metern überwand. Die Schwarz-Gelben waren nun klar am Drücker. Schneider konnte einen Freistoß von Daniel Palac gerade noch mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenken. Mitten in diese Drangphase setzten die Hausherren einen erfolgreichen Konter. Redouan El-Hossaini überlistete Seibert mit einem Schuss aus spitzem Winkel. "Beide Tore sind aus dem Nichts gefallen, weil wir uns in Abwehr dumm angestellt haben", monierte Stasch.

Doch sein Team zeigte sich keineswegs geschockt und schlug nur sieben Minuten später zurück. Florian Witte schüttelte mehrere Gegenspieler ab und legte die Kugel von der Grundlinie zurück auf Bekim Kastrati, der per Direktabnahme das 2:2 erzielte. "Das war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient", sagte Stasch.

Nach dem Wechsel brauchte der TuS wiederum einige Minuten, um auf Touren zu kommen. Doch gleich der erste gute Angriff im zweiten Durchgang brachte die erstmalige Führung. Dauser ließ drei Essener stehen und verpasste dann Torwart Schneider einen Tunnel - der TuS hatte die Partie gedreht und legte nur fünf Minuten später nach. Nach klugem Zuspiel des überragenden Dauser schob der kurz zuvor eingewechselte Aleksandar Pranjes zum 4:2 ein.

Wer nun glaubte, die Partie sei entschieden wurde eines Besseren belehrt, denn in der 78. Minute sah Lukas van den Bergh nach einem wiederholten Foulspiel die Gelb-Rote Karte. In Überzahl warfen die Essener alles nach vorne und kamen sechs Minuten vor Schluss durch Mahmoud Najdi zum Anschlusstreffer. In der Schlussphase wurde es hektisch, zweimal hatten die Gastgeber den Ausgleich auf dem Fuß, doch mit Glück und Kampfgeist retteten die Bösinghovener ihre Führung über die Zeit. "Die Jungs haben die richtige Antwort auf die schwächeren Auftritte in den vergangenen Wochen gegeben. Trotz des tiefen Bodens haben wir endlich wieder ansehnlichen Fußball gezeigt", freute sich Stasch.

Im Halbfinale, das voraussichtlich am 1. Mai ausgetragen wird, empfängt der TuS den Sieger des Duells zwischen Oberliga-Spitzenreiter KFC Uerdingen und Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen. "Das ist ein absolutes Highlight für uns", so Stasch. "Ich würde mir wünschen, in der Grotenburg gegen Uerdingen anzutreten."

(RP)
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