Bundesliga-Begegnung in Meerbusch Badminton mit rasanten Ballwechseln

Das hat Chance auf eine Wiederholung: Mehr als 200 Zuschauer haben am Wochenende das Badminton-Bundesligaspiel zwischen dem 1. BV Mülheim und dem TV Refrath verfolgt, das der OTV in Strümp ausrichtete.

 Jan Colin Völker und Nhat Nguyen vom TV Refrath begeisterten wie alle anderen Badminton-Spieler bei der Begegnung in Strümp.

Jan Colin Völker und Nhat Nguyen vom TV Refrath begeisterten wie alle anderen Badminton-Spieler bei der Begegnung in Strümp.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Rhythmisches Klatschen dringt aus der Sporthalle des Meerbusch-Gymnasiums in Strümp. Auf der Tribüne feuert das Publikum die vier Spieler an, die sich parallel auf zwei Courts spektakuläre Ballwechsel liefern. Die Badminton-Bundesliga macht am Samstagnachmittag Halt in Meerbusch – der deutsche Rekordmeister BV Mülheim hat Titelanwärter TV Refrath zu Gast.

Eingefädelt hat das Ganze Übungsleiter Bernhard Schatz vom Osterather TV. Im Frühjahr entwickelte er gemeinsam mit dem BV-Vorsitzenden Frank Thiemann die Idee eines Bundesliga-Gastspiels in Meerbusch – jetzt wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt.

Rund 25 ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz, einige davon vom befreundeten BSC Büderich. Das Küchenbuffet ist bereits nach zwei Stunden leer. Mit knapp 100 Zuschauern hatten die Verantwortlichen des OTV gerechnet – das wären doppelt so viele wie normalerweise die Heimspiele des BV Mülheim verfolgen. Am Ende sind es weit mehr als 200 Besucher – was Schatz stolz macht: „Wir sind hochzufrieden mit dieser Zahl. Es zeigt, dass das Interesse an unserem Sport in Meerbusch groß ist.“

Viele sehen zum ersten Mal in ihrem Leben ein professionelles Badmintonspiel und sind überrascht vom hohen Tempo, mit dem sich die Spieler gegenseitig über den Platz scheuchen. „Fast jeder hat in seiner Freizeit ja schon mal Federball gespielt, aber das hat damit wirklich gar nichts zu tun. Die Ballwechsel sind rasant und es macht viel Spaß, sich das anzuschauen“, meint der Büdericher Manfred Bergefeld.

Bernhard Schatz freut sich über diese Meinung, denn genau aus diesem Grund, hat er das Bundesligaspiel direkt vor die Haustür geholt. „Badminton ist eine Nischensportart, die in der Öffentlichkeit zu Unrecht unterrepräsentiert ist. Umso glücklicher sind wir, dass unser Angebot von den Meerbuschern so gut angenommen wird“, sagt Schatz, der die Zuschauer als Moderator während des etwas dreieinhalb Stunden langen Spiels immer wieder auf den neuesten Stand bringt und mit wissenswerten Informationen versorgt. So erfahren die Besucher beispielsweise, dass auf weltmeisterlichem Untergrund gespielt wird. „Für diese Bundesligapartie haben wir von Yonex zwei Spielfelder geliefert bekommen, die kürzlich noch bei der WM in der Schweiz im Einsatz waren“, erklärt Schatz.

Vertreter der beiden Bundesliga-Mannschaften sind vom ungewöhnlichen Gastspiel in Strümp ebenfalls angetan. „Ich weiß aus früheren Zeiten, dass Meerbusch mal eine badmintonbegeisterte Stadt war. Wenn man es durch diesen Auftritt schafft, wieder eine neue Begeisterung zu entfachen, sind wir sehr gerne hierhergekommen“, sagt Refraths Vereinschef Heinz Kelzenberg.

Katharina Altenbeck, Spielerin des gastgebenden BV Mülheim zeigt sich vor allem von der Atmosphäre begeistert: „Die zahlreichen Zuschauer haben uns klasse unterstützt. Daher hätte ich nichts dagegen, wenn wir das Ganze noch mal wiederholen.“ Aus rein sportlicher Sicht dann aber vermutlich mit etwas mehr Erfolg, denn Altenbeck gelingt bei Mülheims 1:6-Niederlage gegen Refrath der einzige Punktgewinn für die Gastgeber.

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