Meerbusch Spielplätze: Sanierung statt Neubau

Meerbusch · Das neue Spielplatzkonzept der Stadt sieht keine neuen Spielflächen für Meerbusch vor. Stattdessen soll der Bestand in den nächsten 14 Jahren zum Teil aufgegeben, vor allem aber renoviert und aufgewertet werden.

 Der Spielplatz an der Josef-Kothes-Straße in Strümp soll erhalten und durch kleinere Maßnahmen wie eine neue Bepflanzung verschönert werden.

Der Spielplatz an der Josef-Kothes-Straße in Strümp soll erhalten und durch kleinere Maßnahmen wie eine neue Bepflanzung verschönert werden.

Foto: Dackweiler

70 Spielflächen gibt es momentan in Meerbusch - geht es nach den Plänen der Stadt, werden viele von ihnen in den nächsten Jahren umgestaltet. Das ist dem neuen Spielplatzkonzept 2030 einer städtischen Arbeitsgemeinschaft zu entnehmen, das jetzt im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Für viele der Spielflächen ist dabei eine teils umfangreiche Sanierung geplant, andere sollen dagegen teilweise oder vollständig aufgegeben werden.

Basis dieser Handlungsvorschläge ist eine umfangreiche Analyse, für die jeder einzelne bestehende Spielplatz nach einem Ampelsystem erfasst wurde. Kriterien waren dabei unter anderem die Größe und Gestaltung der Flächen sowie deren Spielwert. Aber auch städtebauliche und verkehrsräumliche Aspekte wie die Sicherheit vor dem Straßenverkehr flossen in die Bewertung ein.

Insgesamt setzt die städtische Arbeitsgruppe in ihrem Konzept auf Sanierung statt Neubau: "Aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entsprechend soll in Meerbusch die Aufwertung des Bestands im Mittelpunkt stehen", sagt Sozialdezernent Frank Maatz auf Anfrage unserer Redaktion, "besonders wichtig ist dabei die Ausrichtung der Spielflächen auf alle Altersgruppen."

Konkret sieht das so aus: In den großen Stadtteilen sollen vier sogenannte Leuchtturmplätze entstehen, also besonders attraktive und generationenübergreifende Spielplätze. Dafür müssten die ausgewählten Flächen - Eisenbrand in Büderich, Rathauspark in Osterath, Eichendorffstraße in Lank-Latum und AmBuschend in Strümp - saniert werden. Eine ähnliche Aufwertung ist für 31 weitere Plätze angedacht. Davon sollen dem Konzeptpapier zufolge knapp die Hälfte renoviert werden, um zeitgemäß zu bleiben, bei den anderen reichen geringfügige Änderungen wie eine neue Bepflanzung aus.

Daneben ist aber auch geplant, 17 Spielplätze zu streichen oder umzuwandeln, um Kosten, unter anderem für die Wartung und Pflege der Geräte einzusparen. Sieben Spiel- und drei Bolzplätze sollen aufgegeben werden. Sieben Plätze - zwei in Strümp, einer in Lank-Latum, drei in Osterath und einer in Büderich - sollen zu "Quartiersplätzen" umgebaut werden. Dann sollen alle aus der Nachbarschaft sich dort treffen und aufhalten können. Spielgeräte gibt es dann dort nicht mehr.

In den nächsten vier Jahren müsse aber erst einmal gespart werden, empfiehlt die Arbeitsgruppe. So sollen schon im nächsten Jahr vier Spielplätze abgebaut und zwei umgewandelt werden. Auch 2018 sollen vier Plätze abgebaut und zwei Plätze umgewandelt werden. Dadurch werden wiederum Kosten gespart, die dann für Modernisierung und Aufwertung der anderen Flächen eingesetzt werden. Bis 2020 sollen laut Empfehlung zehn Plätze saniert und aufgewertet werden, die weiteren bis 2030 folgen. Vier eigentlich geplante neue Plätze wurden zudem gestrichen, auch dort sollen stattdessen bestehende Spielflächen verbessert werden.

Wann das Konzept in die Tat umgesetzt werden kann, ist noch unklar. "Das Konzeptpapier ist so umfangreich, dass die Ratsfraktionen es zuerst intern debattieren müssen", so Maatz. Erst wenn die Ratsmitglieder die Empfehlungen annehmen und konkrete Arbeiten beschließen, können die Kosten realistisch eingeschätzt werden. Dies sei aber wohl erst für 2017 zu erwarten.

(RP)
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