Meerbusch Sonnengarten ist Chefsache

Meerbusch · Das Familienzentrum in der Böhlersiedlung ist in keinem guten Zustand. Sanierung oder Neubau stehen zur Diskussion. Die Verwaltungsspitze will in der nächten Woche beraten.

 Das Familienzentrum Sonnengarten liegt mitten in der Böhlersiedlung. Jetzt wird überlegt, ob saniert oder ortsnah neu gebaut werden soll.

Das Familienzentrum Sonnengarten liegt mitten in der Böhlersiedlung. Jetzt wird überlegt, ob saniert oder ortsnah neu gebaut werden soll.

Foto: ud

büderich Die Sozialdemokraten verlangten im Jugendhilfeausschuss ein eindeutiges Bekenntnis: Sie wollen, dass die Stadt am jetzigen Standort ein neues Familienzentrum als Ersatz für den "Sonnengarten" in der Böhlersiedlung baut. Der Antrag, mit dieser konkreten Standortbestimmung, wurde mit der Mehrheit der anderen Fraktionen abgelehnt. Einigkeit besteht, dass es ein solches Zentrum im Büdericher Süden geben müsse.

Wie berichtet, ist die Kita Sonnengarten in keinem guten Zustand. Der Sanierungsbedarf liegt bei etwa 600 000 Euro. "Und selbst wenn wir sanieren würden, entspräche die Einrichtung nicht den modernen Anforderungen", sagte die zuständige Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage. "Die Gruppenräume sind zu klein." Auch sie würde einen Neubau bevorzugen. Doch es gibt noch viele ungeklärte Fragen. "Fest steht, dass das Familienzentrum im Büdericher Süden bleiben soll — bevorzugt in der Böhlersiedlung", sagt Mielke-Westerlage. "Eltern müssen nicht fürchten, dass ihre Kinder nicht mehr betreut werden", sagt sie.

Alternativen prüfen

Doch zunächst sollen Alternativen entworfen und geprüft werden. In der nächsten Woche trifft sich die Verwaltungsspitze, um das Thema zu diskutieren. Die Stadt selbst verfügt über Grundstücke innerhalb der Siedlung. Ob sie ausreichend groß sind, ist eine Frage. "Der Platzbedarf für den Bau eines Familienzentrums liegt bei etwa 2500 Quadratmetern", so Mielke-Westerlage. Als problematisch könnte sich die Veränderungssperre erweisen. Sie gilt noch bis zum Sommer 2012 und kann noch einmal um zwei Jahre verlängert werden. Sollte die Stadt an anderer Stelle bauen, müsste vermutlich ein Ersatzgrundstück als Grünfläche ausgewiesen werden. Das müsse alle mit dem neuen Eigentümer besprochen werden.

"Das ist ein Thema fürs Frühjahr", sagt Stefan Bürger, Geschäftsstellenleiter der Wohnungsgesellschaft Hessen (GWH) in Kassel, die zum 1. Januar die Böhlersiedlung übernimmt. Er stellte noch einmal klar, dass der Vertrag für die Nutzung des Sonnengartens bereits bis Ende 2012 verlängert worden ist. "Für uns sind die Kita und ihre sozialen Funktionen ein ganz wichtiger Teil der Siedlung. Wir schätzen die Arbeit der Einrichtung", sagt er. Aus Sicht der GWH bestünden keine Veränderungsabsichten. "Man muss nun sehen, was die Stadt mit der Einrichtung vorhat", so Bürger. Doch dazu sei es noch zu früh.

Nicht zu früh ist es aus Sicht der FDP, Kosten für Sanierung oder Neubau in den Etat einzusetzen. Der Standort innerhalb der Siedlung sei nicht so wichtig, findet FDP-Chefin Gesine Wellhausen. "Wichtig ist, zeitnah eine positive Entwicklung für den Sonnengarten klar zu machen. Und dafür muss Geld in den Haushalt eingestellt werden." Mielke-Westerlage begründete das Fehlen eines Etatpostens für den Sonnengarten zum einen mit den derzeit nicht kalkulierbaren Zuschüssen seitens des Landes. Zum anderen gebe es nichts, was konkret für den Sonnengarten in Auftrag gegeben werden könnte.

(RP)
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