Meerbusch Skater erhalten Grundstück für neue Halle
Meerbusch · Die Jugendlichen können drei Monate länger als geplant auf dem Gelände bleiben. Nun werden Sponsoren für den Neubau einer Skate-Halle in unmittelbarer Nachbarschaft gesucht. Das könnte mehrere Hunderttausend Euro kosten
Für die Jugendlichen, die in der Skatehalle auf dem Areal Böhler an der Stadtgrenze zu Düsseldorf trainieren, zeichnet sich eine Lösung ab. Nachdem bekanntgeworden war, dass Böhler die in den vergangenen acht Jahren mietkostenfrei zur Verfügung gestellte Halle selbst nutzen möchte, drohte den Skatern das Aus. Markus Potzinger, Vorstand von Voestalpine, erklärte sich gestern bereit, dem Skate-Verein unmittelbar neben dem Werksgelände ein Grundstück für den Bau einer eigenen Halle zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus dürfen die Jugendlichen nun noch drei Monate länger auf dem Gelände bleiben. Endgültig Schluss ist nun am 31. Juni. Um die Baukosten zu stemmen, wollen Angelika Mielke-Westerlage, Jugenddezernentin der Stadt Meerbusch und Monika Lehmhaus, Vorsitzende des Düsseldorfer Sportausschusses, bei der Sponsorensuche helfen. Das ist das Ergebnis eines Vermittlungsgesprächs, das gestern stattfand. Voestalpine zeige großes Entgegenkommen. Das sei nicht selbstverständlich. "Jetzt hoffen wir gemeinsam, dass eine Lösung zustande kommt", sagte Mielke-Westerlage. Donald Campbell rechnet in einer ersten Stellungnahme allerdings mit Baukosten von bis zu 600 000 Euro für eine neue Halle.
Nach seinen Angaben ist die zur Verfügung gestellte Fläche etwa 3000 Quadratmeter groß, die allerdings nicht komplett bebaut werden. Möglicherweise komme aber auch der Kauf einer gebrauchten Halle in Frage. Bereits am vergangenen Wochenende informierten sich Politiker der FDP, SPD und UWG vor Ort über die Skate-Halle. Sie erfuhren von Donald Campbell: Die Einrichtung werde von vielen Jugendliche mit "schwierigem sozialen Umfeld" besucht. Sonja Bertini, Bürgermeisterkandidatin der drei politischen Organisationen, war dabei, ebenso der Düsseldorfer SPD-OB-Kandidat Thomas Geisel. "Es wäre eine Tragödie, wenn diese Einrichtung wegfallen würde", sagte er. Bertini brachte bereits am Wochenende eine Lösung auf dem Nachbargrundstück ins Gespräch. Campbell erklärte, er sei bereit, Pacht für die Halle zu zahlen. Das Problem sei aber: Wenn die Skate-Anlagen ausgebaut werden , seien sie nicht mehr brauchbar.
Nach eigenen Angaben haben Campbell und seine Mitstreiter in den vergangenen Jahren mehr als 60 000 Euro in die Anlage investiert. Dabei seien die Arbeitsstunden nicht mitgerechnet. Bei einer Verlagerung würden etwa 60 Prozent der Rampen zerstört, schätzt Campbell. Ein Umzug sei deshalb eigentlich keine Option. Auf seiner Facebook-Seite gingen gestern bereits die ersten Vorschläge und Hilfsangebote ein. Einige schlugen den Kauf einer gebrauchten Halle vor, andere meinen, man könnte die neue Halle auch mit Crowfunding finanzieren.