Meerbusch Sinne der Bewohner anregen

Meerbusch · Das Malteser-Stift St. Stephanus liegt im Zentrum von Lank-Latum und bietet den Bewohnern und Besuchern kurze Wege in die Einkaufs- und Gastronomieszene des Stadtteils. In der Einrichtung werden auch Wachkomapatienten betreut.

Lank-Latum "Den 100. Geburtstag zu feiern, ist nichts Besonderes mehr", ergänzt Elke Jahn-Engelbert die Tatsache, dass der Altersdurchschnitt im Malteserstift St. Stephanus Lank-Latum bei 86 Jahren liegt. Die Hausleiterin weiter: "Vor 15 Jahren waren die Menschen, die hier eingezogen, auch im fortgeschrittenen Alter und kränklich. Aber heute kommen sie viel später." Auf diese Veränderungen reagiert das Team der Wohn- und Pflegeeinrichtung, die in diesem Jahr 15-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Demenziell veränderte Menschen leben in einem "beschützten Bereich" und werden von einem besonders qualifizierten Mitarbeiterteam betreut. Noch intensiver ist die Betreuung von Wachkoma- und Beatmungspatienten. Dieser Bereich für Menschen, die dauerhaft weder im Krankenhaus noch in einer Reha-Einrichtung betreut werden können, wurde 2004 eröffnet: "Damit haben wir im Rhein-Kreis Neuss einen weißen Fleck ausgefüllt." Im Garten steht ein spezielles Notstromaggregat, das die Pflege der Patienten sichert: "Die 15 Plätze sind immer belegt."

Christa Bundesmann aber kann noch gut für sich alleine sorgen. Die 79-Jährige wählte vor 15 Jahren das Betreute Wohnen im Malteserstift und hat nach dem Tod ihres pflegebedürftigen Mannes entschieden: "Jetzt ziehe ich nicht noch einmal um!". Sie gehört dem Bewohnerbeirat an, kümmert sich um die Bibliothek. Die aktive Seniorin lädt einmal monatlich zum Bingo-Nachmittag und informiert sich auch über die sonstigen Angebote, wie Gedächtnistraining oder Malkursus. Dabei trifft sie schon mal auf Norbert Schwarz, der seit 18 Monaten im Haus ist. Er freut sich, dass er jetzt endlich Zeit zum Malen findet: "Früher waren zu viele andere Dinge zu tun." Aber es werden nicht nur kreative Sinne angeregt. "Die Bewohner können auch ein Kaninchen auf ihrem Schoß streicheln", erzählt Elke Jahn-Engelbert von den tiertherapeutischen Bemühungen mit verschiedenen Tieren: "Außerdem kommt einmal im Jahr die mobile Farm. Da läuft auch schon mal ein Pony durch die Eingangshalle."

Das heißt natürlich nicht, dass die Hygiene-Vorschriften außer Acht gelassen werden. "Die Malteser setzen sich offensiv für mehr Hygiene und damit mehr Gesundheit ein", so Anja Schmid, Kommunikation und Marketing des Trägers Malteser St. Anna gGmbH. Gesund ist auch der Kontakt zur Gemeinde: "Wir sind in die lokalen Geschehnisse eingebettet." Die Aktivitäten von Kindergärten, Chören, Schützen- oder Sportvereine sind in den Malteserstift-Alltag integriert. Zudem wird das Restaurant für Veranstaltungen oder Fortbildungen genutzt: "Und das alles soll so bleiben", sagt Elke Jahn-Engelbert bestimmt. Das gilt auch für die Rauchervorschriften. Im öffentlichen Bereich herrscht ein Verbot, aber in den Zimmern darf geraucht werden: "Es wurden Rauchmelder installiert."

(RP)
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