2000 Quadratmeter großes Areal in Meerbusch Sieben Wohnhäuser auf Kita-Gelände

Die „Knirpsmühle“ in Osterath ist eine legendäre Kita: Sie geht als „Müffel-Kita“ in die Geschichte von Meerbusch ein. Jetzt wird sie abgerissen, auf dem Grundstück entstehen sechs Reihenhäuser und ein Einfamilienhaus.

 Das  Gelände der Kita Knirpsmühle an der Einsteinstraße in Osterath soll bald bebaut werden.

Das  Gelände der Kita Knirpsmühle an der Einsteinstraße in Osterath soll bald bebaut werden.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

2000 Quadratmeter groß ist das Grundstück an der Einsteinstraße, das vermutlich im nächsten Jahr bebaut wird. Nachdem die Stadt im Herbst des vergangenen Jahres das Areal zum Kauf ausgeschrieben hatte, bewarben sich gleich mehrere Investoren, um dort zu bauen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist in Meerbusch bekanntlich groß. „Die Investoren stehen Schlange in Meerbusch“, sagt Technischer Beigeordnete Michael Assenmacher immer, wenn er über das Interesse von Projektentwicklern an Baugrund auf städtischem Gebiet spricht. So auch für die Einsteinstraße – obwohl den Investoren klar war, dass sie die Fläche mitsamt dem Kita-Gebäude kaufen müssten. Denn das muss erst abgerissen werden, bevor die Bagger rollen können.

Gekauft hat das Grundstück das Bauunternehmen Arning aus Steinfurt im Münsterland. Wenn der Vertrag mit der Stadt beurkundet ist – vermutlich in zwei Monaten – kann der Bauantrag eingereicht werden. Binnen drei Jahren muss dann mit dem Bau begonnen werden. So lange will das Bauunternehmen aber nicht warten, sondern schon im nächsten Jahr anfangen, wie Oliver Hoch als Geschäftsführer von Arning auf Anfrage unserer Redaktion sagt. Er rechnet sogar schon 2020 mit der Fertigstellung des kleinen Baugebiets in Osterath.

Dort sind sechs Reihenhäuser und ein Einfamilienhaus geplant. Die Häuser haben zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss, auf das Areal kommen Stellplätze und ein Carport. Die Fassaden sollen wärmegedämmt gebaut werden, Erdwärme als Energiequelle eingesetzt werden. Es sei auch möglich, Kellergeschosse anzulegen, heißt es in den Bau-Unterlagen. Jedes Reihenhaus soll im Eingangsbereich einen Unterstellplatz für Fahrräder und Mülltonnen bekommen. Drumherum sollen Hecken und Sträucher gepflanzt werden.

Auch wenn es in der Kindertagesstätte, der Knirpsmühle, so sehr gestunken hat, dass die Kinder dort nicht mehr betreut werden konnten, gibt es keine Altlasten im Erdreich. „Ein ganz normales Wohngebiet“, so Jürgen Gatzlick vom städtischen Amt für Grundstücke und Vermessung. Und weil dieses Wohngebiet – wie viele andere in Meerbusch auch – aber so lukrativ für Investoren ist, haben sich auch insgesamt acht Projektentwickler für dieses Grundstück beworben. Anhand einer Bewertungsmatrix entscheiden dann Politik und Verwaltung, welches Angebot am besten geeignet ist. Dabei spielen zum Beispiel der Kaufpreis, die städtebauliche Variante, aber auch energetische Maßnahmen eine Rolle. Am Ende fiel die Entscheidung für das Unternehmen aus Steinfurt. Im Oktober 2017 hatte die Stadt das Areal der Knirpsmühle zu einem Kaufpreis von 755.000 Euro angeboten. Der aktuelle Käufer muss nun das Kita-Gebäude, aber auch das Regenrückhaltebecken beseitigen.

 So sollen die Reihenhäuser und das Einfamilienhaus aussehen.

So sollen die Reihenhäuser und das Einfamilienhaus aussehen.

Foto: RP/Screenshot

An den Namen Knirpsmühle wird dann wohl nichts mehr erinnern. Die Kita war 2006 in Anlehnung an die frühere Mühle in Osterath so benannt worden. Nach Schließung, Auszug von der Einsteinstraße und einem Neubau ein paar Straßen weiter am Wienenweg wurde die neue Kita dann in „Entdeckerknirps“ umbenannt.

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