Meerbusch Sie tanzen Hänsel und Gretel

Düsseldorf · Freundinnen sind Rebecca Peters und Judith Schütze schon lange. Jetzt verbringen die beiden Mädchen auch ihre Wochenenden zusammen: In der Ballettschule Groenendyk in Lank-Latum proben die Zwei ihren großen Auftritt. Im Juni werden sie gemeinsam mit weiteren 200 Schülern im Neusser Landestheater das Ballett "Hänsel und Gretel" auf die Bühne bringen. Das bedeutet auch für Leiterin Greetje Groenendyk jede Menge Arbeit. Rollen müssen verteilt, Kostüme genäht und natürlich Choreographien geprobt werden.

Zahlreiche Rollen hat sie sich selbst ausgedacht, etwa die Schnecken und Spinnen, Bonbons und Lebkuchen, die nun jede Woche durch ihre Schule tanzen. Wer die Hauptrollen besetzen sollte war ihr schnell klar: "Ich kenne alle Kinder ganz genau". So darf Rebecca, elf Jahre, nun als Hänsel, und Judith, zehn Jahre, als Gretel mit Schürze über die Bretter fegen. "Als Hänsel habe ich etwas weniger zu tun", beschreibt Rebecca ihre Rolle. Schließlich sitzt der im Gefängnis, während Gretel weiter tanzen muss.

Das Tanzen gefällt den Mädchen gut, beide haben mit vier begonnen und genießen es sichtlich, die große Rolle zu spielen. "Mein Wellensittich vermisst mich!", vermutet Rebecca. Ansonsten ist Ballett ihr großes Hobby, dem sie gerne alle Freizeit widmet. Das sieht bei Judith schon anders aus. Ihr zweites großes Hobby ist Schwimmen. "Am Wochenende sind häufig Wettkämpfe", erklärt sie. Dennoch konnten nach zahlreichen Gesprächen die beiden Leidenschaften in Einklang gebracht werden, auch wenn Judiths Terminkalender nun prall gefüllt ist.

Mutter Conny Schütz sieht das entspannt: "In Stress ist das Tanzen noch nie ausgeartet". Nervös sind die Elevinnen nicht, die Mütter dafür umso mehr. Groenendyk ist sich jedoch sicher, dass sie die richtigen Mädchen ausgewählt hat. "Sie sind nicht schüchtern, haben keine Angst". Und die richtigen Schritte legen sie auch auf das Parkett. Die anderen Mädchen aus der Gruppe haben als "Freunde" ebenfalls eine wichtige Rolle zugeteilt bekommen.

Judiths Schwester Luisa darf als Gummibärchen glänzen. Neid gebe es nicht, zumindest nicht erkennbar, beobachtet Groenendyk. Schließlich werden am Ende alle gemeinsam auf der Bühne stehen. Bis dahin müssen aber auch Hänsel und Gretel noch viel proben, zwei Pirouetten sitzen noch nicht. Ihren Text können sie dafür schon umso besser: "Der Wind, der Wind, das himmlische Kind", lautet der einzige Satz, den sie sagen müssen. Und wie der Wind wirbeln sie dann auch über die Bühne.

"Hänsel und Gretel wird am 4. Juni, 18 Uhr, am 5. Juni, 13.30 und 18Uhr und am 6. Juni, 16 Uhr aufgeführt. Karten gibt es in der Ballettschule, Ossumer Straße 6.

(RP)
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