Meerbusch Schul-Arbeitskreis wehrt sich

Meerbusch · Schließung der Barbara-Gerretz-Schule: Der nichtöffentliche Arbeitskreis reagiert mit einem Statement auf Kritik. Heute wird der Schließungsplan der Bezirksregierung vorgelegt. Danach sollen die Bürger informiert werden.

 Die Barbara-Gerretz-Schule in Osterath. Eltern sollen bald über den Plan zur Auflösung informiert werden.

Die Barbara-Gerretz-Schule in Osterath. Eltern sollen bald über den Plan zur Auflösung informiert werden.

Foto: Ulli Dackweiler

"Lassen Sie uns fortfahren zum Wohl der Meerbuscher Bürger, auch wenn wir zur Zeit vielen Anfeindungen ausgesetzt sind". Mit diesen Worten schloss Schulausschussvorsitzende Renate Kox (CDU) ein Statement des interfraktionellen Arbeitskreises Schule. Die Mitglieder des vertraulich tagenden Gremiums aus Politik und Verwaltung treten in einer anderthalbseitigen Erklärung der Kritik an ihrer nichtöffentlichen Diskussion um die Auflösung der katholischen Barbara-Gerretz-Schule entgegen.

Einige Schülereltern und Gemeindevertreter werfen Politik und Verwaltung intransparentes Verhalten vor, da sie bislang nicht einbezogen wurden. "Elternschaft, Bürger und Pfarrei bei solch einer wichtigen Entscheidung auszuschließen, passt mit einem modernen Demokratieverständnis nicht zusammen", erklärte Prof. Dr. Thomas Stelzer-Rother, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats Hildegundis von Meer, im RP-Interview. Speziell von der CDU mit ihrem Selbstverständnis als "C"-Partei zeigte er sich enttäuscht.

Im "Statement" unterstreicht der Arbeitskreis, dass die Grundschulsituation in Osterath (um 15 Prozent sinkende Schülerzahlen bis 2017) von der Stadt als Schulträger Handeln erfordere. Der Arbeitskreis habe in intensiver und konstruktiver Arbeit "diverse Varianten und Handlungsbeispiele durchgesprochen". Für heute sei ein Gespräch mit der Bezirksregierung terminiert, die der Schließung der katholischen Grundschule zustimmen muss. Wenn klar ist, dass die Bezirksregierung grünes Licht geben würde, will man "zeitnah" in die Öffentlichkeit gehen und dann auch die Elterngremien befragen.

Renate Kox: "Es macht keinen Sinn, eine Schulschließung, deren Genehmigungsfähigkeit nicht gegeben ist, öffentlich zu diskutieren und Eltern zu beunruhigen". Ziel des Arbeitskreises sei es, "keine Unsicherheiten in Familien zu bringen. Uns allen ist bewusst, wie sensibel und schwierig Schulschließungen oder Zusammenlegungen sind". Durch eine Indiskretion eines Arbeitskreis-Mitglieds sei das Thema noch während der Beratungen an die Öffentlichkeit gelangt. Der Schulausschuss soll sich am 13. März mit dem Thema befassen.

Schülereltern und Ehemalige haben eine Facebook-Gruppe mit 230 Mitgliedern zur "Rettung" der Gerretz-Schule gegründet und ihrerseits die Bezirksregierung angeschrieben. Die Antwort deutet darauf hin, dass die Aufsichtsbehörde keine Einwände gegen die Auflösung erheben wird: "Umorganisation von Schulstandorten ist ausschließlich Angelegenheit des Schulträgers", heißt es von der Bezirksregierung. Eltern und Pfarrei wollen nun in die Diskussion einsteigen und über Alternativen nachdenken — in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist.

(RP/jco)
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