Sanierung Wurzelbrücken für Radweg in Lank

Meerbusch · Mit einer neuen technischen Methode will die Stadt an der Uerdinger Straße nachhaltig verhindern, dass Baumwurzeln die Fahrbahn beschädigen. Bisher musste der Radweg alle zwei Jahre erneuert werden.

 Lutz Pöschel und Matthias Unzeitig an der Baustelle Uerdinger Straße. Bis zum Ende der Sommerferien entsteht hier ein neuer Radweg.

Lutz Pöschel und Matthias Unzeitig an der Baustelle Uerdinger Straße. Bis zum Ende der Sommerferien entsteht hier ein neuer Radweg.

Foto: RP/Dominik Schneider

Für viele Schüler, die täglich von Lank-Latum nach Strümp zur Schule radeln, ist der Fahrradweg entlang der Uerdinger Straße eine holprige Angelegenheit. Das liegt nicht zuletzt an den alten Linden, die links und rechts des Weges stehen. Deren Wurzeln arbeiten unaufhörlich unter der Erde, dabei heben sie den Straßenbelag an oder durchbrechen ihn sogar. Daher war es erforderlich, den Asphalt regelmäßig zu erneuern. „Früher mussten wir alle zwei Jahre die Fahrbahndecke ausbessern. Damit soll jetzt Schluss sein“, sagt Lutz Pöschel.

Als städtischer Projektleiter ist er zuständig für die Sanierung des Radwegs. Zwischen dem Kreisverkehr Gonellastraße und der Einmündung Claudiusstraße werden insgesamt fast 400 Meter des Radwegs komplett erneuert. Dabei soll die bisherige Oberfläche der Straße, die aus Asphalt und Beton bestand, durch Pflastersteine ersetzt werden. Das Besondere: Auf Höhe der alten Bäume, die bisher regelmäßig für Schäden am Radweg sorgten, werden nun so genannte Wurzelbrücken eingebaut. An diesen Stellen liegt das Fundament der Straße dann nicht direkt auf dem Boden auf, wo es den wachsenden Baumwurzeln im Weg gewesen ist. Stattdessen gibt es eine unterirdische Konstruktion mit metallenen Stelzen, so entsteht ein Freiraum zwischen dem Erdreich und der Unterseite der Fahrbahn. „Dort haben die Wurzeln genug Platz, um zu wachsen und zu arbeiten, ohne den Weg zu beschädigen“, erklärt Pöschel das Konzept der Wurzelbrücken. Diese Technik ist zwar nicht neu, wird in Meerbusch aber zum ersten Mal eingesetzt. Pöschel hofft, eine dauerhafte Lösung gefunden zu haben: „Wir gehen davon aus, nach den Bauarbeiten hier für zehn Jahre fertig zu sein“, so Pöschel.

„Uns war wichtig, dass wir eine möglichst dauerhafte und wirtschaftliche Lösung finden“, sagt auch Matthias Unzeitig. Als städtischer Bereichsleiter für Straßen und Kanäle fällt die Sanierung des Fahrradweges in seinen Zuständigkeitsbereich. „Es kann einfach nicht sein, dass wir alle zwei Jahre den Asphalt erneuern müssen“, sagt Unzeitig. Dennoch könne man den Bürgern – vor allem den Schülern, die zur Schule in Strümp fahren – keinen beschädigten Weg zumuten. Dass sei nicht nur unschön, sondern gefährlich. „Gleichzeitig wollten wir aber auch unbedingt die schönen, alten Bäume erhalten“, erklärt Unzeitig. Die Wurzelbrücken seien also die optimale Lösung.

Für diese Lösung nimmt die Stadt mehr als 126.000 Euro in die Hand. Die Arbeiten haben Mitte Juli begonnen, inzwischen ist der alte Belag auf ganzer Länge abgetragen. Jetzt wird der Rahmen für den 2,50 Meter breiten Radweg verlegt, anschließend können die Wurzelbrücken eingebaut und Pflastersteine platziert werden. Lutz Pöschel hofft, bis Ende August fertig zu sein: „Wenn die Kinder wieder in die Schule müssen, wollen wir, dass der neue Weg befahrbar ist.“

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