Meerbusch Roos rüstet mit E-Plus auf

Düsseldorf · Planungsdezernent Michael Nowack begrüßt es, wenn Mobilfunkanbieter mit ihren Sendemasten an einem Standort konzentriert werden. Kurz bevor sich Bürgermeister Dieter Spindler als Mitglied des Aufsichtsrats der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) nunmehr eindeutig zu der geplanten Biogasanlage positionieren muss, wird Landwirt Rainer Roos erneut an den Pranger gestellt.

Der Bürgerverein Langst-Kierst habe in den letzten Monaten das Ansinnen der Stadt und mehrerer Mobilfunkanbieter abwehren müssen, im Kierster Kirchturm einen Sendemast zu installieren, schreibt Josef Breuers. Die angebotene Summe, es ist von 20 000 Euro im Jahr die Rede, habe im Kirchenvorstand von St. Stephanus angesichts des vom Bistum verordneten Sparkurses zumindest Diskussionen ausgelöst. Was Bernhard Davids bestätigt, aber man habe sich dem Votum des Bürgervereins gebeugt, der — wie vor vier Jahren — nein sagte. "Da mussten wir passen", sagt Davids. "Das tut dem Kirchenvorstand weh", weiß Breuers. Vergangene Woche habe man daher nochmals ein Gespräch mit den Anliegern führen wollen.

Das habe sich jetzt erledigt, nachdem man erfahren hat, dass die Kierster Gemeinde nicht mehr zum Zuge kommen wird, weil E-Plus und andere Anbieter angeblich mit Landwirt Roos einig geworden seien. Demnach sollen weitere Antennen auf der Sendemastanlage auf seinem Grundstück montiert werden. Claudia Roos weiß nur von E-Plus als Neuzugang, und das war schon im Sommer klar. Planungsdezernent Michael Nowack zumindest begrüßt es, wenn die Anbieter an einem Standort konzentriert werden, "denn schön sind die Masten ja nicht".

Er stellte im RP-Gespräch auch heraus, dass der Gebietsentwicklungsplan (GEP) nicht die Aussage trifft, "die der Arbeitskreis darin gelesen haben will". In einer Erklärungskarte zu den Zielen Landschaft und Klima sei der gesamte Rhein als Frischluftzone ausgewiesen. Der GEP sei nur ein Rahmenplan, der nicht bis nach unten, bis zur Bauordnung durchschlage. Aufgrund ihres großes Maßstabes seien in der Erläuterungskarte die Rheingemeinden als Ortschaften unter 2000 Einwohnern gar nicht dargestellt und als "Hauptluft-Austauschgebiet" dargestellt. Überhaupt würden die Ziele des GEP erst im Landschaftsplan des Rhein-Kreises Neuss umgesetzt. "Nur da drin könnte etwas stehen, was eine Biogasanlage verbieten könnte", so Nowack. Die Privilegierung sei aber stärker als der GEP.

Die Grünen hatten kürzlich auch im Planungsausschuss nachgefragt, was an der Unterstellung dran sei, die Gebäude auf dem Hof seien nicht rechtmäßig errichtet. "Sie sind sowohl durch die Untere Bauaufsicht der Stadt als auch die Obere Bauaufsicht des Kreises genehmigt worden", erklärte Nowack.

(RP)
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