Meerbusch Rollende Zahnarztpraxis

Düsseldorf · Rallye-Landrover soll Kinder fürs Zähneputzen interessieren: Professor Dr. Martin Jörgens aus Ilverich kaufte Spezial-Fahrzeug, um Jungen und Mädchen in Schulen und Kindergärten zu besuchen.

 In vielen Ländern der Welt gibt es zu wenig Ärzte.

In vielen Ländern der Welt gibt es zu wenig Ärzte.

Foto: ddp, ddp

Es war Liebe auf den ersten Blick. "Ich habe von Anfang damit geliebäugelt, dieses Fahrzeug auch im Alltag einzusetzen", verrät Professor Dr. Martin Jörgens. Er gehört seit 1997 als Zahnarzt dem Ärzteteam an, das den Wagentross der "G4 Challenge" quer durch die Kontinente begleitet (die RP berichtete). Da er bei diesen Motorsportrallyes neben der zahnmedizinischen Versorgung auch als professioneller Fahrer am Steuer des Ambulanzwagens sitzt, hat er zu dem zur rollenden Praxis umfunktionierten Land Rover Defender "eine persönliche Verbindung" aufgebaut.

Blickfang für Kinder

"Es ist Usus, dass diese Fahrzeuge später an Hospitäler oder karitative Einrichtungen im United Kingdom abgegeben werden", ist Jörgens bekannt. Da er aber bereits seit zehn Jahren an diesen globalen Abenteuerwettbewerben teilnimmt, wurde eine Ausnahme gemacht und an diesen "vertrauten Mitarbeiter" verkauft.

Nun also steht der Ambulanzwagen entweder vor der Zahnarztpraxis in Kaiserswerth, vor dem Wohnsitz in Ilverich oder vor einer der Schulen und Kindergärten, in denen der Mediziner den Nachwuchs zahnmedizinisch betreut oder Aufklärung in Sachen Zahnpflege betreibt: "Als Eyecatcher erreicht dieses Fahrzeug eine ganz andere Aufmerksamkeit bei der Jugend".

Ausgereifte Gerätschaften

Seine Fenster sind, wie bei Krankenwagen üblich, zum Sichtschutz abgeklebt und es fällt im normalen Straßenverkehr durch Blaulichtanlage, Zusatzscheinwerfer und Ansaugschnorchel auf. "Der schützt den Motor bei tiefen Wasserdurchfahrten", erklärt der Zahnarzt. Der Defender-Innenraum lässt sich variabel gestalten: "Nach kurzer Umbauzeit kann ich auch Kranke liegend transportieren". Und auf der Ladefläche hinter der zweiten Sitzbank wird das Equipment deponiert. Dazu gehören ein portabler Laser und medizinische, "sehr ausgereifte" Gerätschaften. Sie werden an die Zwölf-Volt-Autobatterie angeschlossen und ermöglichen somit die gleichen Eingriffe, wie sie in der Zahnarztpraxis vorgenommen werden. "Vielleicht ergibt es sich, diese mobile Einheit auch bei bestimmten Events einzusetzen". Auf jeden Fall ist Martin Jörgens, der im März dieses Jahres an der spanischen Universität in Sevilla habilitiert wurde und dort von Zeit zu Zeit lehrt, von dem Extrem-Fahrzeug begeistert.

Auch Sohn Felix meint: "Das ist Spitze". In diesem Sommer ist die ganze Familie mit einem Geländewagen in Australien unterwegs. "Der Umgang mit solchen Fahrzeugen prägt", meint der Ilvericher Bürger.

(RP)
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