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Umwelt in Meerbusch Jung und Alt säubern das Meerbuscher Rheinufer

Büderich · Senioren und Eltern mit Kindern sammelten Plastikmüll und hunderte Zigarettenkippen. Der BUND hatte zum Rhine-Cleanup in Büderich aufgerufen.

Harald Horchler (v.l), Vincent und Martin Gnan beteiligen sich zum ersten Mal beim Rhine Cleanup.

Foto: Nicole Esch

Mülltüten und Handschuhe sind verteilt - und los gehts. Rund zwanzig Naturfreunde sind ans Büdericher Rheinufer gekommen, um beim Rhine-Cleanup gemeinsam Müll zu sammeln. Viele sind das erste Mal dabei, wie Harald Horchler und Martin Gnan mit seinem Sohn Vincent. „Ich möchte meinen Sohn für das Thema sensibilisieren und zeigen, wie gemeinnützige Arbeit abläuft“, sagt Gnan. Horchler ist in Ilverich aufgewachsen. „Der Rhein war mein Revier“, sagt er und an seiner Heimat hänge er immer noch. Früher habe er selber öfter am Fluss gegrillt. „Wir haben den Müll aber immer wieder mitgenommen. Ich verstehe nicht, warum das heute so viele nicht schaffen“, sagt er.

Auch Thomas Traum ist zum ersten Mal dabei. Es ärgere ihn, wenn er beim Spazierengehen Müll sehe, daher sammele er auch manchmal spontan. „Ich versuche auf die Umwelt zu achten. Man muss nicht 100 Prozent geben, um etwas zu bewirken. Aber jeder sollte das umsetzen, was in seiner Möglichkeit liegt“, so Traum.

Konrad Grote ist ein großer Naturfreund und nimmt aus Überzeugung am Clean Up teil. „Ein Ehrenamt kennt keine Altersgrenze. Ich bin jenseits der 70 und kann das nur empfehlen“, sagt er. Ein großes Ärgernis seien für ihn die Hundehaufen, die er nicht nur am Rhein, sondern auch in Büderich immer wieder sehe. „Das ist nicht nur für die Menschen störend, die dort leben. Es wirkt sich auch negativ auf die Akzeptanz gegenüber Hundehaltern aus“, so Grote. Seine Sammelarbeit startet der Naturfreund am Parkplatz des Modellflughafens. „Da liegen rund 500 Zigarettenkippen. Die kann man mit dem Greifer gar nicht aufsammeln. Dazu braucht man einen Besen“, sagt er empört.

Simone Mocka und ihre Töchter Lucia (8) und Elya (6) nehmen die Herausforderung an. Mit Greifern bewaffnet heben sie Kippe für Kippe auf und werfen sie in ihre Müllsäcke. „Die Kippen verschmutzen das Wasser“, erklärt Mocka. Wissenschaftlichen Studien zufolge kann schon ein einziger Zigarettenstummel zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen, so dass es giftig für Pflanzen und Tiere sein kann. Der Mutter ist es wichtig, ihre Kinder umweltbewusst zu erziehen und ihnen den Kreislauf der Natur zu erklären. „Der Plastik-Müll landet erst im Fluss und dann im Meer. Dort fressen ihn die Fische, die wir wiederum essen. Und so kommt das Plastik zurück zu uns“, bringt Mocka es auf den Punkt. Die Kinder nehmen das Wissen interessiert auf und beteiligen sich gerne an Cleanup Aktionen. „Das macht Spaß und Müll wegwerfen ist schlecht“, finden sie. Und sie wissen auch genau, was sie Menschen sagen würden, die sie beim wilden Müll wegwerfen erwischen. „Direkt neben euch steht ein Mülleimer, da könnt ihr das rein werfen. Ihr habt doch Beine. Helft lieber beim Aufräumen und tut der Natur etwas Gutes“, sagt Lucia und Elya ergänzt: „Die Tiere essen den Müll und dann werden sie krank oder sterben.“

Der Rhine Cleanup ist die größte Müllsammelaktion in Mitteleuropa. Jedes Jahr gibt es auch zwei offene Gruppen aus Meerbusch, die sich an der Aktion beteiligen. In Büderich wird der Cleanup vom BUND organisiert und am Fähranleger in Langst Kierst ist der NABU aktiv. „Wir machen ein niederschwelliges Angebot, bei dem jeder mitmachen kann ohne irgendwo in einer Gruppe sein zu müssen“, so Andrea Blaum von der BUND-Ortsgruppe Meerbusch. Dieses Jahr waren auch mehrere geschlossene Gruppen am Meerbuscher Rheinufer unterwegs.

(nes)