Meerbusch Rauchmelder in jeder Wohnung

Meerbusch · Womöglich müssen alle Meerbuscher ihre Eigenheime mit Rauchmeldern ausrüsten. Die Landesregierung plant ein entsprechendes Gesetz. Die Feuerwehr begrüßt das. Unklar ist noch, wer für das Nachrüsten zuständig ist.

 Peter Schramm, Sprecher der Meerbuscher Feuerwehr, präsentiert zwei

Peter Schramm, Sprecher der Meerbuscher Feuerwehr, präsentiert zwei

Foto: Boris Schmidt

Immer wieder rückt die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch zu Einsätzen aus und findet die Bewohner brennender Häuser bereits sicher im Freien. In vielen Fällen verdanken die Betroffenen ihr Leben dem Alarmsignal eines Rauchmelders, ist sich Peter Schramm, Sprecher der Meerbuscher Feuerwehr, sicher. Aus seiner Sicht kann daher die Gesetzesinitiative der rot-grünen Landesregierung nur begrüßt werden: Nach der Sommerpause ist geplant, in Nordrhein-Westfalen eine Rauchmelderpflicht einzuführen. Demnach müssten alle Wohnungen und Häuser in Meerbusch mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Ob diese Pflicht bis Jahresende erfüllt sein muss, oder ob es eine Übergangsfrist geben wird, ist derzeit noch unklar.

Aus der Praxis kennt Feuerwehrmann Peter Schramm die Vorteile der kleinen Geräte, die zumeist an der Zimmerdecke angebracht werden. "Viele Menschen unterschätzen die Gefahr, die bei Bränden von giftigem Qualm ausgeht", sagt er. Nicht nur die Flammen können lebensgefährlich sein, sondern auch giftige Gase. Die Feuerwehr empfiehlt daher, vor allem in Schlaf- und Kinderzimmern und im Flur einen Brandmelder zu installieren.

Die Kosten sind dabei überschaubar. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Schramm seien empfehlenswerte Geräte bereits ab 15 Euro erhältlich. "Wichtig ist, dass auf den Verpackungen von Rauchmeldern ein Zeichen des Tüv abgebildet ist", sagt Schramm. Auch das Zeichen von VdS, einem Unternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, zeige ein technisch empfehlenswertes Gerät an.

Bei der Stadt kommen in öffentlichen Gebäuden Rauchmelder zum Einsatz, die direkt bei der Feuerwehr Alarm schlagen können. Wie viele Geräte die Kommune noch nachrüsten müsste, wenn die Rauchmelderpflicht verabschiedet wird, ist unklar. Josef Frenken, Abteilungsleiter im Fachbereich Service Immobilien der Stadt, sieht der Gesetzesinitiative gelassen entgegen. "In Meerbusch sind bereits viele öffentliche Gebäude mit Rauchmeldern ausgestattet. Die großen Schulen etwa haben erstklassige Systeme", sagt Frenken. Dennoch kämen bei einer Rauchmelderpflicht nicht unerhebliche Kosten auf die Stadt zu, schätzt Frenken. Mit rund 300 Euro müsste die Kommune demnach für die Anschaffung und Installation eines Gerätes rechnen.

Weitaus günstiger kommen zwar Privathaushalte davon — dennoch stellt sich die Frage, wer in einer Mietwohnung für die Installation der Rauchmelder zuständig ist. Beim Mieterbund Neuss will man erst die Gesetzesvorlage abwarten, bevor eine Bewertung abgegeben wird. Allerdings sei es unverständlich, wenn die Mieter verantwortlich seien — schließlich gehöre ein solches Gerät dann zur Ausstattung der Wohnung, hieß es auf Anfrage.

(RP)
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