Meerbusch Ranger fürs Rheinufer?

Meerbusch · Müllberge und betrunkene, aggressive Grillfreunde am Rhein sind ein Problem. Die Politik stimmt einem Vorschlag des BUND für Mülleimer am Strand zu – Verwaltung bringt den Einsatz von Securityleuten ins Gespräch.

Müllberge und betrunkene, aggressive Grillfreunde am Rhein sind ein Problem. Die Politik stimmt einem Vorschlag des BUND für Mülleimer am Strand zu — Verwaltung bringt den Einsatz von Securityleuten ins Gespräch.

An warmen Frühlingswochenenden häufen sich am Meerbuscher Rheinstrand Plastikmüll, Speisereste und zerbrochene Flaschen. Parkverbote auf Wirtschaftswegen werden ignoriert, Private Flächen als Hundeauslauf genutzt. Im vergangenen Frühjahr war es besonders schlimm: Bürger deckten die Stadt mit einer bislang ungeahnten Zahl von Beschwerden ein.

Was tun? Die Verwaltung setzt auf Information, Umleitung der Feiernden zum Campingplatz — und Präsenz von Uniformierten. Kernpunkt eines neuen Konzepts sind regelmäßige "koordinierte Kontrollen" von Ordnungs-, Jugendamt und Polizei. Auch der Einsatz von Securitykräften zur Unterstützung der Ordnungsamts-Mitarbeiter wäre denkbar. Hintergrund ist die Aggressivität einiger Gruppen alkoholisierter Grillfreunde und Falschparker. Aus "Eigenschutz" sei es nötig, städtische Mitarbeiter von Polizisten begleiten zu lassen, wenn sie nachts am Rhein Feiernde kontrollieren, erläuterte Fachbereichsleiter Heiko Bechert im Umweltausschuss. Da die Kreispolizei bereits durch die Kontrolle der Wirtschaftswege stark beansprucht sei, könne das Ordnungsamt bei nächtlichen Rundgängen am Rheinufer aber nicht regelmäßig durch Beamte unterstützt werden. Die Lösung wäre der Einsatz von Securityleuten als Begleitung.

Letzteres stieß bei der Politik auf Kritik. "Der Einsatz von Rangern wie im Bayerischen Wald wird nicht funktionieren", meinte SPD-Chefin Heidemarie Niegeloh. Die Parteien, die letztlich darüber entscheiden, möchten nun, dass die Verwaltung ihr Konzept ausführlich vorstellt.

Ins Rollen gebracht hat die Debatte eine Bürgeranregung des BUND zum Aufstellen von 120-Liter-Mülltonnen an fünf Punkten am Rheinstrand während der warmen Monate (Höhe Werthallee, Langster Fährhaus, zwei an der Modellflugplatz-Bucht und eine an Rheinkilometer 750, Nähe Rheinpfad). Eine Mehrheit aus FDP, SPD, Grünen und UWG stimmte schließlich gegen die CDU dafür, probeweise drei Mülltonnen aufzustellen.

Problem: Die Abfallbehälter werden durch ein 3,5-Tonnen-Fahrzeug geleert. Das kann aber nur Standorte anfahren, die per Straße erreichbar sind, erkläuterte Bechert. Man müsse die gewünschten Tonnen daher an Parkplätzen aufstellen, statt am Ufer. Dort zögen sie aber erfahrungsgemäß Sperrmüll an, was sich 2011 in Langst-Kierst gezeigt habe. Im Naturschutzgebiet (Spey und an der A44-Brücke) sei das Aufstellen generell verboten. Vom BUND kam daraufhin der Vorschlag, statt großer jeweils mehrere kleine Tonnen zu verwenden.

(RP)
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