Meerbusch Radfahrer (21) stirbt bei Unfall

Düsseldorf · Ein alkoholisierter junger Radler ist beim Überqueren der Kreisstraße 6 am Bösinghovener See von einem Transporter erfasst worden. Er starb im Krankenhaus. Es war der zweite schwere Unfall im Ort in wenigen Stunden.

Nur noch aufgesprühte Markierungen und Reste einer Nummerschild-Verkleidung erinnerten Dienstagmorgen auf der Kreisstraße 6 an den Unfall, der wenige Stunden zuvor das Leben eines 21-jährigen Krefelders gefordert hat. Der junge Mann hatte am Montagabend mit einem Freund am Bösinghovener See gesessen, den Ausklang des warmen Sommertags genossen — und Alkohol getrunken.

Um kurz nach 21 Uhr machten sich die beiden mit ihren Rädern auf den Heimweg. Sie nahmen den schmalen Weg an der Nordseite des Sees, der unvermittelt in die Kreisstraße mündet. Der sichere Radweg verläuft auf der anderen Seite der Kreisstraße. Dort wollten sie hin. Offenbar achteten die jungen Leute beim Überqueren der K 6 nicht auf den Verkehr: Den herankommenden Transporter eines 35-jährigen Meerbuschers bemerkten sie zu spät. Der Autofahrer versuchte noch eine Vollbremsung und ein Ausweichmanöver. Es half nichts. Der Wagen kollidierte frontal mit einem der Radfahrer. Der 21-Jährige kam schwer verletzt ins Krankenhaus, wo er kurz darauf starb. Er ist damit der erste Meerbuscher Verkehrstote des Jahres. Sein Freund und eine Schwangere in dem Transporter wurden leicht verletzt.

Die Polizei lässt zurzeit anhand von Blutproben prüfen, wie hoch der Alkoholpegel der Radfahrer war. Erste Ermittlungen ergaben laut Polizeisprecher Hans-Willi Arnold, dass der Transporterfahrer die zulässige Geschwindigkeit (70 Stundenkilometer) eingehalten hat. Während der Unfallaufnahme musste die K 6, die in dem Abschnitt Am Weilerhof heißt, komplett gesperrt werden. Angesichts der anbrechenden Dunkelheit leuchtete die Bösinghovener Feuerwehr den Ort mit Speziallampen aus.

Die Stelle ist bei den Nachbarn für ihre Gefährlichkeit bekannt, da dort immer wieder See-Besucher die Kreisstraße queren. Trotzdem warnt kein Schild vor der Einmündung. Büsche und Sträucher nehmen Autofahrern zusätzlich die Sicht auf den Straßenrand. "Ich fahre dort immer besonders langsam, wenn ich mal Richtung Strümp will", sagt Dirk Melzer aus Viersen, der eine Laube am See gemietet hat.

"Wir haben schon vor Jahren eine Geschwindigkeitsbeschränkung für die K6 gefordert. Aber die Antwort war immer, dort sei kein Unfallschwerpunkt", sagt Hubert Kräling, Vorsitzender des Bürgervereins Bösinghoven. Ein Warnschild "Vorfahrt achten, Radfahrer queren" gibt es zwar, es steht jedoch 150 Meter weiter, an der Einmündung der K6 in die Landstraße.

Es war der zweite schwere Unfall in Bösinghoven innerhalb weniger Stunden. Um 16.45 Uhr war es am Montag an der Einmündung Landstraße 386/Bösinghovener Straße zum Zusammenstoß zwischen einem Audi und einem Krad gekommen (RP berichtete). Dabei wurden drei Personen verletzt.

(RP)
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