Meerbusch Punkten mit Sprachen

Düsseldorf · Mit Tagen der Offenen Tür präsentieren sich zurzeit die weiterführenden Schulen künftigen Fünftklässlern und deren Eltern. Das Mataré-Gymnasium ist besonders durch seinen bilingualen Zweig attraktiv.

BÜDERICH Das Warten im Foyer des Mataré-Gymnasiums macht nervös. "Ich bin ein bisschen aufgeregt", gibt Julia zu. Sie ist die Nächste, die sich bei Schulleiter Jörg Winterwerb vorstellt. "Julia wächst mit Deutsch und Japanisch zweisprachig auf. Da kommt uns der bilinguale Zweig sehr entgegen", erklärt Vater Frank Wallerstein. Er und seine Frau haben sich sowohl beim Informationsabend als auch beim Tag der offenen Tür im Mataré-Gymnasium umgesehen. "Wir sind überzeugt, diese Schule ist nicht nur wegen des kurzen Weges die beste Wahl", so der Büdericher Familienvater am Samstag.

Als sie an der Reihe sind, erzählt Julia, dass sie gern in die Brüder-Grimm-Schule geht. Schulleiter Winterwerb ist sicher, dass es ihr auch am Gymnasium gefallen wird und ergänzt: "80 bis 85 Prozent der Eltern wählen den bilingualen Zweig. Das bedeutet eine zusätzliche Herausforderung. Aber dieser Unterrichtsform gehört die Zukunft."

Das sehen auch Hacer und Mehmet Agar so. Für das Elternpaar aus Büderich war es klar, dass neben der Tochter jetzt auch Sohn Isa das Gymnasium mit zweisprachigem Unterricht besuchen soll. "Wer hier das Abitur macht, dem stehen alle Wege offen", ist Mehmet Agar sicher. Zwar sei es für die Kinder nicht so einfach, Fächer wie Erdkunde oder Politik in englischer Sprache zu meistern. Aber die Eltern wissen, dass es sich in jungen Jahren leichter lernt.

Auch für Alexandra Stalherm war es nicht schwierig, die richtige Schule zu finden. Zwar hat sie versucht, Sohn Carl im Düsseldorfer Ursulinen-Gymnasium anzumelden. Aber dort stand er auf der Warteliste. Da war es für die Büdericher Familie klar, dass Carl, der Mathematik und Sport liebt, ins Gymnasium "vor Ort" gehen sollte. Stalherms haben eine der Klassen gewählt, die mit Englisch starten.

Mit nur einer Fremdsprache beginnt auch Jule. Ihre Eltern haben auch Informationsveranstaltungen im Meerbusch-Gymnasium (SMG) und im Fabritianum in Krefeld besucht. "Im Mataré-Gymnasium hat uns die Präsentation am besten gefallen", stellt Vater Stefan Peters fest. Aber die Entscheidung hat Jule selbst getroffen. Sie nimmt gern den weiteren Weg aus ihrem Wohnort Lank-Latum nach Büderich in Kauf: "Aus meiner Parallelklasse in der Theodor-Fliedner-Schule haben sich hier auch einige angemeldet." Das grundsätzlich große Interesse an der "höheren Lehranstalt" entspricht dem allgemeinen Trend: Machte zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur jeder hundertste Abitur, ist es heute fast jeder zweite.

(RP)
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