Das Wochenende Prominenten-Stelldichein im Forum

Meerbusch · Unter dem Titel "Reine Kopfsache" zeigt Axel Olejnik Schwarz-Weiß-Porträts von Menschen, die im öffentlichen Leben stehen und als Vorbild gelten. Die Vernissage ist am Freitag

Friedlich hängen sie nebeneinander - Mutter Teresa, Clint Eastwood, Pablo Picasso, Norman Mailer, Mick Jagger, Maximilian Schell, Willy Brandt und Heinrich Böll. Auch die Porträts anderer Prominenter sind zu einer Art Markenzeichen des in Lank-Latum lebenden Künstlers, Designers und Autors Axel Olejnik geworden.

"Gezeichnete Bilder des Zeitgeschehens" bringt er die Aussage dieser außergewöhnlichen Zeichnungen auf den Punkt und gibt jetzt unter dem Titel "Reine Kopfsache" im Forum Wasserturm einen umfangreichen Überblick darüber, welche Persönlichkeiten ihn interessieren und als Vorbild gelten. Nach Fotos zeichnet er auf Karton oder Kunststoffplatten die Linien, die zum großen Teil charakterliche Eigenschaften der im öffentlichen Leben stehenden Menschen wiedergeben - Sänger Michael Jackson mit Mikrofon, geschlossenen Augen und verträumt, Drehbuchautor und Regisseur Billy Wilder nachdenklich mit großer Brille oder Aktionskünstler Joseph Beuys mit ausgeprägtem Mund und leicht schiefer Nase. "Der Ausdruck muss stimmen", sagt der Meisterschüler des Düsseldorfer Kunstakademie-Professors Rolf Sackenheim.

Er "halbiert" die Gesichter, zeigt auf einer Hälfte feine Details wie Pigmente oder Haaransätze und deutet dies auf der anderen Gesichtshälfte lediglich leicht an. Die Linien werden je nach gewünschter Aussagekraft mit harten oder weichen Minen gezogen. Anschließend stellt er die Porträts in den Formaten 100 x 150 und 50 x 70 zur Seite: "Beim erneuten Hinsehen fallen mir Dinge auf, die ich verändern möchte. Der Stift liegt immer parat. So kann ich beispielsweise jeder Zeit Strukturen betonen." Schattierungen werden durch das Verreiben von Grafitspuren erzeugt, und da Olejnik die Arbeiten nicht fixiert, kann er immer wieder Veränderungen einbringen.

Das Zeichnen ist ihm sehr wichtig: "Die Liebe zum Detail begleitet mich mein ganzes Leben." Er selbst hat sich auch porträtiert und ist jetzt in Gesellschaft von Kurt Masur, Vaclav Havel und Nelson Mandela zu sehen. Zu allen Porträts gibt es kurze Beschreibungen: "Damit der Betrachter auch einiges über das Leben der Prominenten erfährt."

Im Veranstaltungsraum des Forums Wasserturm hängen zwei ebenfalls großformatige Ölbilder und zwei Zeichnungen, die an Olejniks Aktion "Stumme Kunstzeugen" im Herrenbusch erinnern. Alle Arbeiten sind in den vergangenen zehn Jahren entstanden. "Viele geben Erinnerungen gepaart mit Fantasien wieder", erklärt Axel Olejnik. Zur Vernissage von "Reine Kopfsache" am Freitag, 19 Uhr, spricht Lothar Beseler, Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises.

BIS 31. DEZEMBER, TÄGLICH AUSSER MONTAG AB 18 UHR. FORUM WASSERTURM, RHEINSTRASSE 10.

(RP)
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