Meerbusch Pflege mit besonderem Profil

Meerbusch · Der Seniorenwohnpark Meerbusch und Medina Meerbusch sind erst vor wenigen Jahren in Strümp eröffnet worden. In den Häusern gibt es auch Plätze für demente Bewohner.

Menschliches nicht aus dem Auge zu verlieren, ist Karsten Eikwinkel besonders wichtig. Deshalb betont der Einrichtungsleiter des Senioren-Wohnparks Meerbusch und der Medina Meerbusch: "Die Tür zu meinem Büro steht immer offen."

Beide Häuser sind Unternehmen der Marseille-Kliniken und bieten seit Mitte 2008 in Strümp insgesamt rund 150 Betten an. "Die angesprochene Pflege mit besonderem Profil gilt vor allem Menschen mit Demenz. Es ist unser Ziel, Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern", so Eikwinkel, der die Einrichtung seit 16 Monaten leitet.

Seitdem steigt die Belegung kontinuierlich. Das zieht auch die Einstellung von zusätzlichen Pflegekräften nach sich. Um Mitarbeiter zu entlasten und selbst eine Aufgabe zu haben, übernimmt Johannes Ball den ein oder anderen Handgriff. "Ich schaue, ob die Tische ordentlich gedeckt sind und räume ab", erzählt der 81-Jährige.

Er hatte in Düsseldorf einen kleinen Gastronomiebetrieb, wohnt seit 2008 im Senioren-Wohnpark Meerbusch und ist erster Vorsitzender des Heimbeirats: "Hier ist immer was los." Damit meint Johannes Ball Aktionen wie das Kartoffelfest, Karnevalstreiben, St. Martins-Feuer oder andere, den Jahreszeiten angepasste Angebote.

"Wir haben sehr gute Kontakte zu Strümper Vereinen, Institutionen und Bürgern und präsentieren uns auch auf dem Weihnachtsmarkt", so Karsten Eikwinkel. Ebenso eng ist die Zusammenarbeit mit Hospizbewegung und Kirchenvertretern. Zur Einrichtung, in der die Bewohner bis zu ihrem Tod im eigenen Zimmer bleiben können, gehört eine kleine Kapelle: "Der Glaube soll ein offenes Thema sein."

Auch wer im Senioren-Wohnpark lebt und zunehmend unter Demenz leidet, aber weder zur Fremd- oder Eigengefährdung neigt, kann dort wohnen bleiben. Grundsätzlich aber seien die Senioren-Wohnpark-Bewohner mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren "fit und anspruchsvoll".

Dies mag auch daran liegen, dass sie sich gut aufgehoben fühlen. Die Zimmer dürfen "nach Lust und Laune" gestaltet werden, und auch Haustiere sind erlaubt. Alle Bewohner, die kein eigenes Tier mitbringen, können sich am Hasen-Gehege von den Vierbeinern unterhalten lassen.

Auf dem Schreibtisch von Einrichtungsleiter Eikwinkel liegen einige Entwürfe für geplante Neuerungen. Die Ideen dazu kommen auch aus seinem Team. "Ich habe viele gute Mitarbeiter", lobt er und betont, dass in Meerbusch die Zusammenarbeit mit den anderen Einrichtungen gut funktioniert.

Außerdem wird mit Fachkliniken, Ärzten, Therapeuten und Selbsthilfegruppen kooperiert. Um grundsätzlich den Kontakt zum Umfeld zu erhalten, ist die Cafeteria zweimal wöchentlich geöffnet. Da es in Strümp kein Café gebe, hofft Eikwinkel auch auf externe Besucher.

(RP)
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