"Ich wohne seit mehr als 40 Jahren in Büderich und komme immer gerne hier hin", sagt Margarethe Vogt, die mit ihren Freundinnen gekommen ist. "Man trifft Freunde und alte Bekannte, die man lange nicht mehr gesehen hat." Wenige Meter weiter sitzt Josef Bogie mit Freunden. Für ihn hat die Oktav eine große Tradition. Lange Jahre hat er an den Predigten im Rahmen der Festoktav und den anschließenden Lichterprozessionen teilgenommen, die ab heute bis Freitag jeweils um 19.30 Uhr angeboten werden. Aus gesundheitlichen Gründen kann er dieses Jahr nicht mehr mitwandern. Dennoch betont der Büdericher, "dass diese Predigten einem viel bringen. Sie spenden Trost." Deshalb hat Bogie auch an der Festmesse am Morgen teilgenommen, die von Pater Manfred Entrich gehalten wurde.

"Diese Mischung aus Religion und Miteinander ist genau das, was die Oktav und das Pfarrfest ausmachen", sagt Pastor Michael Berning, der das Pfarrfest in Büderich mitveranstaltet hat. "Nach der Messe heute Morgen wurde der Schalter umgelegt. Jetzt sitzen hier Nachbarn, Gläubige aus der Region aber auch zufällige Radfahrer zusammen."

Höhepunkt für alle Sportfans war der Besuch des Bundesligaprofis Martin Stranzl. Der Spieler von Borussia Mönchengladbach trat im Torwandschießen gegen den achtjährigen Max sowie gegen Martin Vennedey und Pastor Berning an. Zwar lupfte keiner von ihnen den Ball durch eines der Löcher, dennoch schmälerte dies nicht die Stimmung. Stranzl selbst ist gläubig, gab er an. "Und so erziehen wir auch unsere Kinder. Sie gehen auf eine katholische Schule und in einen katholischen Kindergarten." Auf seinem rechten Unterarm hat der Fußballprofi zudem die Geburtstage seiner Frau und seiner Kinder sowie das Hochzeitsdatum in Form eines Kreuzes tätowiert. Auf die Frage hin, wie gläubig er auf dem Platz ist, betonte Stranzl: "Es gibt viele Spieler, die vor dem Spiel zu Gott beten. Allerdings liegen Sieg und Niederlage oftmals so eng beieinander. Ich denke nicht, dass das in Gottes Hand liegt. Auf dem Platz ist das Miteinander das Wichtigste."