Meerbusch Parteichef will Profil schärfen

Düsseldorf · Die CDU müsse wieder deutlicher machen, wofür sie steht, findet der gerade bestätigte Parteichef Carsten Herlitz. Thema der Zukunft ist für ihn der demographische Wandel wie die Gestaltung der Schullandschaft.

"Wir müssen wieder deutlicher machen, wofür die CDU in dieser Stadt steht." Carsten Herlitz (41) ist bei den turnusmäßigen Wahlen von seinen Parteifreunden als Parteichef bestätigt worden und will Meerbusch jetzt als "Spitzenstadt" positionieren und zugleich das Profil seiner Partei schärfen. Nicht ganz einfach, denn erst zum zweiten Mal muss die CDU mit einem Partner – diesmal mit den Grünen – kooperieren.

"Wir haben in Meerbusch eine anspruchsvolle Klientel. Die Arbeitslosenquote liegt bei nur 5,4 Prozent und insgesamt sind 5400 Gewerbebetriebe registriert. Wir sind hier nicht die ,Bronx' und wir haben einen hohen Grünanteil", zählt er die Vorteile der Stadt auf. Das fehlende Zentrum ist in seinen Augen eher ein Plus. "Jeder Stadtteil hat seinen Charme", wirbt er weiter für die 40 Jahre junge Stadt, so wie es die CDU bereits im Kommunalwahlkampf getan hat.

Herlitz ist Pragmatiker genug zu sehen, dass die dezentrale Struktur auch Probleme birgt – nicht nur für die Stadt, auch parteiintern. So sah er sich als Parteichef jüngst genötigt, sich bei der Feuerwehr zu entschuldigen, weil sein Lanker Parteifreund Franz-Josef Radmacher mit schweren Vorwürfen gegen die Not-retter gewettert hatte. "Das regeln wir im Gespräch", so Herlitz.

Für die Arbeit in der Stadt bedeutet die heterogene Struktur viel Arbeit. "Wir müssen in jedem Ort die notwendige Infrastruktur schaffen", sagt der Politiker und meint damit auch, dass der Einzelhandel gestärkt werden muss. "Mit einfachen Mitteln", sagt Herlitz. Eine bessere Gestaltung der Meerbuscher Straße in Osterath etwa oder der Oststraße in Büderich. Mit der Stärkung der Zentren will er die Einkaufsstadt insgesamt attraktiver machen. Die Entwicklung des ehemaligen Ostara-Geländes mit Frischemarkt gehört für ihn dazu. "Wir brauchen Magneten, Anker, die auch anderen Geschäften Frequenz bescheren", so Herlitz. Das sagt er im Wissen um die hohe Kaufkraft, die zum größten Teil in die umliegenden Kommunen fließt. "Es muss mehr Geld hier bleiben."

Pro Hauptschule

In der Schullandschaft müsse man auch einen "Meerbuscher Weg" finden. Wie berichtet, steht die Zukunft der Hauptschule auf dem Prüfstand. "Ich persönlich befürworte das dreigliedrige Schulsystem", sagt der CDU-Mann getreu der CDU-Linie. Er verweist aber auf das Koalitionspapier mit Bündnis 90/Die Grünen. Dort ist von einem bedarfsgerechten Schulangebot die Rede. "Die Kooperation gestaltet sich gut", findet Herlitz. Der Umgang sei dank der handelnden Personen fair. Dennoch sieht er es als seine Aufgabe, auch den Bürgern deutlicher zu machen, für was die CDU in Meerbusch steht. Ein Zukunftspapier sei in Arbeit, so Herlitz. Darin wird auch der "demographische Wandel" und das Zusammengehen von Jung und Alt ein große Rolle spielen. "Das ist ein Thema sowohl für die Junge- als auch für die Senioren-Union", findet der Parteichef und will diese Kräfte bündeln.

(RP)
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