Meerbusch Osterather feiern Schützenfest

Meerbusch · Nur alle zwei Jahre ist Schützenfest in Osterath. An diesem Wochenende war es so weit: Tausende Osterather wohnten gestern der Großen Parade bei. Allein 1100 Schützen und Musiker zogen mit – und hatten für die Zuschauer eine tierische Überraschung parat.

So war die Stimmung beim Osterather Schützenfest
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Nur alle zwei Jahre ist Schützenfest in Osterath. An diesem Wochenende war es so weit: Tausende Osterather wohnten gestern der Großen Parade bei. Allein 1100 Schützen und Musiker zogen mit — und hatten für die Zuschauer eine tierische Überraschung parat.

Osterath Es sind die Momente, die sich in das Gedächtnis brennen: Tausende Zuschauer haben sich am Straßenrand versammelt, schauen zu ihnen hin. Dort winken Mädchen mit Fahnen, hier machen kleine Jungs den Stechschritt nach. Wenn in Osterath Schützenfest ist, dann feiert ein ganzer Ort sich und seine Regenten — und in diesem Jahr: Seine Majestät René Zehnpfennig und Königin Paula Martins.

"Das Regiment ist bereit", verkünden mit einem Mal zwei einsame Reiter. In ihren blauen Uniformen sind Oberst Andreas Hoppe und Adjutant Reiner Ewald vorgeritten. Sie sind das Zeichen, jetzt geht die Parade los. Da fasst René Zehnpfennig die Hand seiner Königin. "Das ist unbeschreiblich", versucht er seinen Gefühlen einen Ausdruck zu geben. Paula Martins trägt ein schwarzweißes Kleid mit einer schwarzen Blumenbestickung an der linken Seite.

Rund 1100 Schützen und Musiker kommen in Bewegung. Mit jedem Schritt rücken sie näher. Die Spannung steigt. Aus allen Osterather Ortsteilen sind sie da, um ihrer Majestät und seinem Hofstaat die Ehre zu erweisen. Zuerst nehmen die grün uniformierten Kameraden von "Gerade aus II" die Stellung vor der dem Rathaus ein. Sie sind die Wachkompanie, sie haben auch das Alte Rathaus in eine Festung verwandelt. Mit klackernden Geräuschen der Hufe folgen ihnen die Vorreiter. Jetzt geht es Schritt um Schritt, Mann hinter Mann. Erst die Vorreiter, dann die Sappeure mit ihren Äxten. Das Publikum jubelt und klatscht.

Nicht weit entfernt folgt eine der jüngsten Gruppen. "Das macht richtig Spaß", sagen die 13 Kinder der "Oysterroder 2006". Louisa (3) und Anna (9) Heller sind extra aus Norderstedt zu Freunden nach Osterath gekommen, um hier mitzumachen. Und alleine die "Kompanie Bovert 1911" zu sehen, ist ein Erlebnis für sich. "Wir sind 150 aktive Schützen in sieben Zügen", sagt Jürgen Kröger von der Boverter Fahnengruppe "Waidmannsheil". Zusammen mit Bernd Heinig, Horst Schmidt, Johannes Seerden und Königsvater Hans-Josef Zehnpfennig strecken sie an diesem Tag die Fahne besonders hoch. Auch Jan Hormanns, Daniel Paas, Ulrich Kalschener und Sven Schröllkamp sind stolz. "Wir haben unsere Kompanie neu gegründet", sagen die Jungs der "Boverter Landsknechte". Im Hintergrund gibt es derweilen einen besonderen Applaus. "Bataillonskommandeur Major Hans-Otto Ziebarth geht nach 50 Jahren in den Ruhestand", tönt es über die Lautsprecher. Der emotionale Moment ist dem Roten Husaren auf seinem Pferd nicht anzumerken. Der Jubel scheint nicht enden zu wollen. Lang war auch der Stechschritt, den die "Schill'sche Offiziere" hingelegt haben sollen. "250 Meter", sagt Martin Olfs.

Ein Highlight der Parade kommt in Osterath immer zum Schluss. "Und diesmal mit einem Rekord", sagt die Lautsprecherstimme. Mit 28 Pferden und 66 Mann ist die "Artillerie" angerückt. Im Gespann: drei Kanonen, eine rauchende Gulasch-Kanone, einem Bagage- und einem Sanitätswagen. Und sie haben eine Überraschung dabei. Kaum hat der Bagage-Wagen die Königstribüne erreicht, öffnet sich ein Korb — und zahlreiche Tauben fliegen in die Luft. Hoch lebe der König!

(RP/ac)
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