Meerbusch Ostara-Gelände: Durchfahrt erlaubt

Meerbusch · Nach und nach entwickelt sich das Wohngebiet zu einem eigenen kleinen Ortsteil. Einige Häuser sind bereits bezogen, die Wohnungen werden gerade vermietet, und die Straßen sind jetzt auch angelegt.

 Projektentwickler Tenbrinke hat die Straßen in dem neuen Wohngebiet in Osterath angelegt. Zurzeit werden sie asphaltiert. Die Stadt Meerbusch übernimmt sie dann und ist später zuständig für Reinigung und Winterdienst.

Projektentwickler Tenbrinke hat die Straßen in dem neuen Wohngebiet in Osterath angelegt. Zurzeit werden sie asphaltiert. Die Stadt Meerbusch übernimmt sie dann und ist später zuständig für Reinigung und Winterdienst.

Foto: anke Kronemeyer

2,5 Kilometer Straßen und Wege gibt es insgesamt im neuen Wohngebiet auf dem früheren Ostara-Gelände. Nach und nach werden die Straßen jetzt asphaltiert, so dass das Areal schon fast fertig wirkt - wie eine kleine Stadt in sich. 103 Einfamilienhäuser sind dort gebaut und zum Teil schon bezogen, rund 90 Mietwohnungen werden zurzeit im ersten Bauabschnitt vermarktet und vermietet. "Sie können zum 1. September bezogen werden", so Robert Ungewitter von Boecker Immobilien.

 Unterirdische Container sind installiert. Dahinter sieht man die Brachfläche, die mit Gewerbebetrieben bebaut werden soll.

Unterirdische Container sind installiert. Dahinter sieht man die Brachfläche, die mit Gewerbebetrieben bebaut werden soll.

Foto: anke kronemeyer

Auch die Namen für die Straßen stehen fest und lehnen sich an die Geschichte des Areals an. Denn dort produzierte die Deutsche Steinzeug bis 2001 Fliesen. Ursprünglicher Gründer aus dem Jahr 1888 aber war Mathias Grathes, nach dem darum auch eine der größeren Straßen benannt wird. Weil in der Fabrik Osterather keramische und chemische Industrie früher Tonseife hergestellt wurde, heißt eine andere Straße Tonstraße. Die anderen heißen Mosaik- und Werkstraße sowie Hölssigstraße. Nach dem Tod des ehemaligen Firmen-Inhabers Jakob Faulhaber hatte Benno Hölssig das Werk nach dem Zweiten Weltkrieg übernommen.

 Matthias Unzeitig zeigt die Baum-Belüftung.

Matthias Unzeitig zeigt die Baum-Belüftung.

Foto: anke kronemeyer

So fertig die Einfamilienhäuser und Mietwohnungen mittlerweile auch aussehen, so ungeklärt ist die Situation für den sogenannten Gewerberiegel. Denn die Fläche zwischen Bahnstrecke und Wohnungen soll - vor allem aus Lärmschutzgründen - mit kleineren Gewerbeeinheiten bebaut werden. Noch ist die Fläche aber Brachland, donnern die Züge ungeschützt am Wohngebiet vorbei. Laut Plan sollen die Gewerbebetriebe in zwei bis drei Geschossen gebaut werden. Stadt Meerbusch und Tenbrinke haben sich die Fläche aufgeteilt. Das niederländische Unternehmen ist Projektentwickler für das komplette Areal, vermarktet auch die Einfamilienhäuser. Boecker Immobilien ist ausschließlich für die Mietwohnungen zuständig, die im Besitz der Kasseler GWH Wohnungsgesellschaft sind. Große Nachfrage, so Robert Ungewitter, bestehe nach den Drei- bis Vier-Zimmerwohnungen, weniger nach den Zwei-Zimmer-Wohnungen. Eine Musterwohnung wird zurzeit vorbereitet und könne bald besichtigt werden.

Projektentwickler Tenbrinke ist außerdem für den Bau der Straßen - auf Basis der städtischen Pläne - zuständig. Dazu gehören neben den reinen Fahrstraßen die Bürgersteige sowie die kleinen Einfassungen, in die Bäume gepflanzt werden sollen. Die Lüftungsrohre für diese Bäume sind ebenfalls schon installiert. Die Stadt Meerbusch übernimmt die Straßen von Tenbrinke und ist für Straßenreinigung und Winterdienst zuständig, erklärt Matthias Unzeitig, zuständiger Bereichsleiter in der Stadtverwaltung.

Parkbuchten sind eingefasst, und auch die Wertstoffcontainer stehen. Sie wurden so installiert, dass der Einwurf für Altpapier oder Altglas oberirdisch angebracht ist, der Behälter aber unter dem Bürgersteig unsichtbar verschwunden ist.

Wann das komplette Bauprojekt - nach Jahrzehnten der Planung und Verzögerung - beendet ist und die offizielle Bauabnahme stattfindet, kann Matthias Unzeitig im Moment noch nicht sagen. Noch nicht einmal, ob das noch in diesem Jahr sein wird.

Aber: Nach und nach ziehen die Neu-Osterather in ihre Häuser oder Wohnungen ein und beleben das moderne Areal auf dem alten Fabrikgelände und erobern sich ihren Stadtteil.

(ak)
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