Meerbusch Olympiasiegerin zu Gast in Büderich

Meerbusch · In China ist sie eine der gefeiertesten Sportlerinnen, jetzt bringt sie dem BSC Büderich ein bisschen Glanz – Zhang Ning ist zu Besuch bei ihrem Mann Ang Li, Trainer beim Badmintonverein. An Meerbusch mag sie die Rheinnähe und lange Spaziergänge am Flussufer.

 Anton (9) und Ida (12) Dierkes ließen sich beim Training Tipps von der chinesischen Olympiasiegerin Zhang Ning geben. Die 37-Jährige besucht derzeit ihren Mann, der beim BSC Büderich als Trainer arbeitet.

Anton (9) und Ida (12) Dierkes ließen sich beim Training Tipps von der chinesischen Olympiasiegerin Zhang Ning geben. Die 37-Jährige besucht derzeit ihren Mann, der beim BSC Büderich als Trainer arbeitet.

Foto: ulli dackweiler

In China ist sie eine der gefeiertesten Sportlerinnen, jetzt bringt sie dem BSC Büderich ein bisschen Glanz — Zhang Ning ist zu Besuch bei ihrem Mann Ang Li, Trainer beim Badmintonverein. An Meerbusch mag sie die Rheinnähe und lange Spaziergänge am Flussufer.

Nicht jeder Star gibt sich leicht zu erkennen. In diesem Fall sitzt sie dort, wo schon Generationen von Schülern Platz nahmen: Auf einer Holzbank in der Turnhalle der Maria-Montessorri-Gesamtschule. Von Allüren keine Spur. Neben ihr liegen der neue Ikea-Katalog und eine Tüte Weingummi. Die Netze sind aufgespannt. Vor ihr fliegen die Bälle hin und her. Zurzeit ist mehr als zuschauen aber nicht drin. Allerdings ist Zhang Ning, die in diesen Tagen ihren Mann zum Training des BSC Büderich begleitet, nicht irgendeine Zuschauerin.

Eine Liebe auf dem Spielfeld

Die 37-jährige Chinesin ist mehrfache Olympiasiegerin im Badminton. Zweimal gewann sie die Goldmedaille im Einzel, wurde 2003 Weltmeisterin. Seit März ist sie mit Ang Li verheiratet, der verschiedene Mannschaften beim BSC trainiert. Seit dem Ende der Olympischen Spiele von London ist sie im Rheinland zu Besuch. Ang Li lebt seit 22 Jahren in Willich und betreibt dort ein Unternehmen für Sportartikel, wenn er nicht gerade als Trainer mit der chinesischen Herren-Nationalmannschaft unterwegs ist. Mittlerweile hat sich auch seine Frau aufs Trainerdasein verlegt. In London trainierte sie die chinesischen Badminton-Damen. Seit 2008 hat sie sich als aktive Spielerin mehr und mehr zurückgezogen, zurzeit kann sie überhaupt nicht spielen. Das hat allerdings einen erfreulichen Grund: Zhang erwartet ein Kind. Daher kehrt sie auch am Wochenende nach China zurück, wo auch Ang Li einen Teil des Jahres wohnt. Spätestens im November, wenn das Kind der beiden zur Welt kommen soll, will er auch hinüberfliegen.

Die Auszeit in Meerbusch und die Nähe zum Rhein hat Zhang allerdings sehr gut gefallen. Ihre Augen leuchten, wenn sie davon erzählt. Mit der Fähre ist das Paar hinüber nach Düsseldorf gefahren. "Wir gehen auch viel am Rheinufer spazieren", sagt ihr Mann Ang. Auch im wahren Leben spielen sie sich schon mal die Bälle zu — denn Ang Li und Zhang Ning lernten sich natürlich dort kennen, wo sie am liebsten sind: auf dem Spielfeld. Gegeneinander treten sie allerdings meistens nur an, wenn sie gemeinsam mit Freunden spielen. "Er verliert sonst gegen sie", sagt Peter Sauter, Vorsitzender des BSC und lacht. "Das stimmt nicht", sagt Ang Li. Dann gibt er zu, beim letzten Match doch gegen seine Frau verloren zu haben. "Badminton ist ein Sport, bei dem man nicht nur Kraft und Ausdauer braucht, sondern auch taktisch denken muss", sagt die Profispielerin. Diese Erfahrung will sie an den Nachwuchs weitergeben.

(RP/jco)
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