Meerbusch Olivenverbot für Lanker Markt

Meerbusch · Vor drei Wochen stellte ein Gartenbaubetrieb 17 Oliven- und Buchsbäumchen am Lanker Markt auf. Mit guten Absichten, aber ohne Genehmigung. Nun mussten die Kübel weg, sie passen laut Stadt nicht zum Platzcharakter.

 Nachher: Inzwischen sind die Kübel entfernt worden. Zurückgeblieben ist ein kahler und kühler wirkender Marktplatz.

Nachher: Inzwischen sind die Kübel entfernt worden. Zurückgeblieben ist ein kahler und kühler wirkender Marktplatz.

Foto: Ulli Dackweiler

Für viele war es eine Überraschung, als vor wenigen Wochen 17 Pflanzenkübel mit Oliven- und Buchsbäumchen auf dem Lanker Marktplatz auftauchten. Fast schien es, als hätten die Heinzelmännchen über Nacht ein respektables Werk verrichtet.

 Vorher: Die Außengastronomie auf dem Lanker Markt wurde seit drei Wochen von mediterranen Olivenbäumen in eckigen Pflanzenkübeln eingerahmt.

Vorher: Die Außengastronomie auf dem Lanker Markt wurde seit drei Wochen von mediterranen Olivenbäumen in eckigen Pflanzenkübeln eingerahmt.

Foto: Dackweiler, Ulli

Doch schnell klärte sich auf: Es waren Mitarbeiter des in Ilverich ansässigen Gartenbaubetriebs Wantikow. Das Problem: Sie hatten die Bäume mitsamt Pflanzenquadern ohne Genehmigung aufgestellt und diese Tatsache führte nun — rund drei Wochen später — dazu, dass die mediterranen Gewächse wieder vom Marktplatz verschwinden mussten.

"Es handelt sich um öffentlichen Straßenraum, auf dem auch der Terrassenbetrieb der Gastronomen läuft", erklärt Stadtsprecher Michael Gorgs den Sachverhalt. Eine nachträgliche Genehmigung der 17 Kübel war nicht möglich, vor allem aufgrund der Dimensionierung und des Gesamtbildes.

"Der Marktplatz ist niederrhein-typisch mit dem Kopfsteinpflaster und vielen denkmalgeschützten Häusern. Da sind die Olivenbäume nicht stimmig und haben den gesamten Platzcharakter verändert", sagt Gorgs. Dazu kam noch, dass die eckigen Betonkübel im Rinnenbereich standen und der Wasserabfluss nicht mehr gewährleistet werden konnte. Ein Dorn im Auge waren der Stadt auch die Schilder auf den Kübeln, die auf den Sponsor hinwiesen und im Beamtendeutsch als "illegale Werbeanlage" gelten.

Bei einem Ortstermin mit Stadt, Gastronomen und Gartenbauer Wantikow Mitte der vergangenen Woche, fiel das endgültige Urteil, dass die Bäume weichen müssen. "Verschönerungen des Platzes sind jederzeit willkommen, aber sie müssen sich in das Gesamtbild einfügen und mit uns abgesprochen sein", sagt Gorgs.

Ulrich Wantikow entfernte die Oliven- und Buchsbäume bereits und zeigt sich einsichtig: "Es war eine Idee von einigen Gastronomen und mir, den Marktplatz damit zu verschönern, aber das ist nach hinten los gegangen. Wir hätten die Stadt mit ins Boot holen sollen." Der Gartenbauer habe nur Gutes im Sinn gehabt und die Optik des Lanker Marktplatzes, den er mit seiner Familie mindestens einmal die Woche aufsucht, verschönern wollen. "Die Gastronomen liegen mir am Herzen", sagt Wantikow.

Interessant: Vor drei Jahren hatte der Gartenbaubetrieb bereits acht Plastikkübel in Terracotta-Optik mit Kirschlorbeer auf dem Marktplatz aufgestellt. Die Olivenbäumchen in den grauen Betonkübeln hielt Wantikow für die bessere Alternative. "Ich mache der Stadt nun keine Vorwürfe wegen ihrer Entscheidung, aber ein Kompromiss wäre schön gewesen", sagt er. "Jetzt sind alle Bäume weg und der Platz kahl."

(RP/rl/jco)
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