Meerbusch Ogata-Beiträge steigen

Düsseldorf · Drei Betreuungssysteme für Kinder gibt es in der Stadt Meerbusch. Diese sollen nun einheitlich abgerechnet werden, kündigt Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage an. Grund: Die Ogata ist zum Erfolgsmodell geworden.

Wer sein Kind in der Offenen Ganztagsschule (Ogata) anmeldet, zahlt 76 Euro — egal wie hoch sein Einkommen ist. Wer sein Kind in einer Kindertagesstätte auch am Nachmittag betreuen lässt, zahlt unter Umständen mehr. Denn dort sind die Beiträge nach Einkommen gestaffelt. "Das Abrechnungssystem für die Ogata wird der großen Nachfrage nicht mehr gerecht", sagt Angelika Mielke-Westerlage. Sie will deshalb die Gebühren für den Besuch von Kindertagesstätten, Offener Ganztagsschule/Verlässliche Grundschule sowie für die Tagespflege der Stadt vereinheitlichen. "Das wir die Stadt etwa 140 000 Euro mehr kosten", sagt sie, da die Bemessungsgrenze gleichzeitig von 12 000 auf 25 000 Euro erhöht werden soll. "Bei einem einheitlichen Abrechnungsmodell für alle drei Systeme wäre es dann egal, ob ein Kind eine Kindertagesseinrichtung und das Geschwisterkind die Offene Ganztagsschule besucht", so Mielke-Westerlage. Etwa eine Million Euro schießt die Stadt bereits für die Betreuung der Schüler zu.

Der Erlass der Landesregierung lässt einen Spielraum nach oben bis zu 150 Euro zu. "Verdoppeln werden wir den Beitrag allerdings nicht grundsätzlich", sagt Mielke-Westerlage. Sie schließt jedoch nicht aus, dass einige Eltern künftig mehr bezahlen müssen. "Wir werden mit einer entsprechenden Vorlage in den Schul- und Jugendausschuss gehen", sagt die Dezernentin. Das neue Abrechnungssystem soll ab Januar gelten.

"Anfangs", so erläutert Mielke-Westerlage den Sinn einer Umstellung, "waren nur wenige Eltern an der Offenen Ganztagsschule interessiert. Der Beitrag wurde deshalb auch nicht groß berechnet, sondern für alle gleich erhoben. Unbürokratisch. Doch inzwischen ist die Lage eine andere."

Mit einer Elterninitiative hatte vor gut sieben Jahres alles angefangen, berichtet Jürgen Eimer, Gründer und Vorsitzender des Osterather Betreuungsvereins, der die Organisation von Ogata und Verlässlicher Grundschule 2004 für alle Schulen übernommen hat.

125 Mitarbeiter beschäftigt der aus der Initiative hervorgegangene Verein. "Wir bilden inzwischen auch aus. Erzieher im Anerkennungsjahr und junge Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten wollen, werden von Erziehern oder Sozialpädagogen betreut", so Eimer. "Das macht die Qualität unserer Arbeit aus", von der auch die Kinder profitieren. Heute ist die Offene Ganztagsschule in Meerbusch ein Erfolgsmodell: 622 Kinder besuchen die Ogata. Weitere 390 Eltern haben ihre Kinder in der Verlässlichen Grundschule angemeldet. Gestartet ist die Elterninitiative vor sieben Jahren mit 50 Kindern.

(RP)
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